Kein Schutz vor Holzfällern

■ Umweltschützer klagen die kanadischen Behörden an

Berlin (taz) – Die Wälder British Columbias werden entgegen anderslautenden Versprechen der dortigen Behörden nicht vor Holzfällern geschützt. Greenpeace und der Sierra Legal Defense Fund veröffentlichten gestern eine Studie mit dem Titel „Gebrochene Versprechen“, in der sie eine deutliche Verschlimmerung der Situation in den Wäldern konstatieren.

Zwar habe die Regierung von British Columbia mit einem PR- Aufwand von fast 100 Millionen Mark eine Kampagne zur ökologischen Nutzung der Wälder lanciert, in der praktischen Politik habe sich aber nichts verbessert. Die Abholzungsrate sei praktisch gleichgeblieben, die Kahlschläge ganzer Gebiete würden unvermindert fortgesetzt, und von einem Schutz der Tierwelt könne keine Rede sein, so Greenpeace-Campaigner Tzeporah Berman.

Immer noch werde 20 Prozent mehr Wald geschlagen als nachwachsen könne. Und 92 Prozent aller Flächen würden komplett abgeholzt, statt einzelne Bäume herauszunehmen und so den Biotopen eine Chance zur Erholung zu geben. Nur sechs Prozent der alten Wälder seien unter Schutz gestellt worden. Vernünftige Naturschutzgebiete gebe es überhaupt keine.

Die Folge: An den Strömen British Columbias gehen nun auch die Lachse ein. 764 Bestände seien schon ausgestorben oder vom Aussterben unmittelbar bedroht. Und die für die Lachse tödliche Abholzung von Wäldern direkt an den Ufern der Flüsse geht ohne Pause weiter. ten