Rückstandsfreie Fettverbrennung

HAVARIE Nach einem Brand in den Nordischen Oelwerken fordert der Verein Zukunft Elbinsel Wilhelmsburg, den Betrieb zu verlegen. Das Feuer wurde ohne schwere Folgen für die Umwelt gelöscht

2001 war auf dem Gelände der Oelwerke ein Tank mit Glycerin explodiert

Der Verein Zukunft Elbinsel Wilhelmsburg hat vom Senat verlangt, die Nordischen Oelwerke aus dem Stadtteil weg zu verlegen. Nicht nur, dass der Betrieb die Wohnquartiere östlich des Veringkanals mit seinem Gestank belästige – er sei buchstäblich „brandgefährlich“.

Ende vergangener Woche hatte ein Fett-Silo des Futtermittelherstellers Feuer gefangen. Die per Brandmeldeanlage direkt informierte Feuerwehr rückte mit 52 Leuten an und löschte den Brand rasch. „Das ist nach dem Stand der Technik bestens gelaufen“, sagt Volker Dumann, Sprecher der Umweltbehörde. Es habe keine Probleme für Luft, Wasser und Boden gegeben.

Der Verein Elbinsel, der sich dafür einsetzt, die Lebensbedingungen in Wilhelmsburg zu verbessern, ruft einen ähnlichen Vorfall vor mehr als zehn Jahren in Erinnerung. 2001 war auf dem Gelände der Oelwerke ein Tank mit Glycerin explodiert. Auch damals gelang es der Feuerwehr, den Brand rasch zu löschen.

Aus Sicht des Vereins Elbinsel zeigt der Vorfall trotzdem, dass die Oelwerke mit ihren großen Mengen brennbarer Stoffe ein Sicherheitsrisiko sind. Die nächsten Wohnhäuser liegen nur 200 Meter entfernt. Jetzt müsse der Senat handeln. „Was geht, zeigt das Beispiel Hafencity“, findet die Initiative. Dort hatte der Senat die riechende Kaffee-Lagerei für viel Geld umgesiedelt.

Umweltbehörde und Feuerwehr wiesen darauf hin, dass es sich bei den Oelwerken nicht um einen „Störfallbetrieb“ handele, für den besondere Sicherheitsauflagen nötig wären. Auf einen Brand dort stellt sich die Feuerwehr ein wie bei anderen großen Betrieben. „Wir haben ein definiertes größeres Kräfteaufgebot hinterlegt“, sagte ein Sprecher.

Um dem Gestank der Oelwerke Herr zu werden, hat die Umweltbehörde die Oelwerke 2012 zum Handeln verpflichtet. Derzeit sanieren sie ein Tankfeld. Außerdem sollen sie ihre Produktionsanlagen modernisieren und ihre Abwasserbecken abdecken. GERNOT KNÖDLER