UNTERM STRICH

Der amerikanische Komponist, Mathematiker und Elektronikpionier Milton Babbitt ist tot. Er starb am Samstag im Alter von 94 Jahren an seinem Wohnort Princeton, New Jersey. Der Musiker, geboren 1916 in Philadelphia, wuchs in Jackson, Mississippi auf. Im Alter von sieben Jahren arrangierte er populäre Songs, mit 13 gewann er einen Songwriting-Contest. Früh arbeitete er am Theater als Pianist und entdeckte die Welt des Jazz. „Ich kannte die Popmusik der 20er und 30er Jahre durch das Radio und transkribierte sie aus dem Gedächtnis“, erzählte er der New York Times in einem Interview. Zunächst studierte Babbitt jedoch Philosophie, dann wechselte er ins Fach Komposition an der New York University. 1950 wurde er von der Plattenfirma RCA als Berater verpflichtet und half den Synthesizer Mark II zu entwickeln. Beim Komponieren mit dem Synthesizer schuf er bahnbrechende Werke, wie „Composition for Synthesizer“ (1961) und „Ensembles for Synthesizer“ (1964). Babbitt, der sich selbst als Maximalist bezeichnete, um seinen Stil von den Protagonisten der Minimal Music abzugrenzen, baute seine komplexe musikalische Ästhetik auf der seriellen Musik von Arnold Schönberg auf. Babbitts Werke sind das Bindeglied zwischen Zwölftonmusik und dem totalen Serialismus eines Pierre Boulez.