Liebe – nicht in Rosa

BEZIEHUNGSGLÜCK Alte Liebe rostet nicht – oder doch? Die älteste Erfindung der Welt auf dem Prüfstand

VON KASPAR ZUCKER

Jeder sucht sie, nicht alle finden sie: die Liebe. Und wer sie findet, möchte sie nicht wieder hergeben. Was üblicherweise zu den Kernkompetenzen von Frauen- und Psychologiemagazinen gehört, handeln wir auf dem taz.lab in dreißigminütigen Sprechstunden mit ausgewiesenen Experten ab: Hier erwartet Sie ein offenes Kommen und Gehen, ein Mitreden und Zuhören. Und zwar auf Augenhöhe, ganz nah dran – ohne Bühne.

In den acht Sprechstunden unter dem Titel „Die Liebe neu erfinden“ soll es nur einmal nicht um Politik und Umwelt gehen. Wir haben einen Haufen kluger Köpfe versammelt, die allesamt etwas zur Liebe herausgefunden haben. Der Schriftsteller des vieldiskutierten Buchens „Das Ende der Liebe“, Sven Hillenkamp, erzählt über das Umkippen von Freiheit in Zwang und die daraus sich ergebende Unmöglichkeit der Liebe. Ähnlich argumentiert der Autor Ulrich Woelk, der sagt, Freiheit und Liebe seien ein Widerspruch. Der Coach und Psychologe Chaehan So kontert mit sozialpsychologischen Erkenntnissen über die Zusammenarbeit in Partnerschaften und bietet einen Baukasten, um Beziehungen nachhaltig zu verbessern.

Wer doch an Grenzen stößt, dem hilft die Sozialpädagogin Vivet Alevi mit Übungen in gewaltfreier Kommunikation, die Menschen wenigstens ein bisschen besser zu lieben. Die beiden taz-Redakteure Enrico Ippolito und Paul Wrusch streiten über das Avantgardemodell moderner Freiheit, die (homo- wie heterosexuelle) Ehe.

Wendelin Sandkühler, Experte für Polyamorie, spricht über ein Beziehungsleben mit mehreren PartnerInnen zugleich. Über die Kulturspezifika des Online-Dating klärt im Übrigen die Ethnologin Julia Dombrowski auf.

Schließlich schlagen wir Ihnen das glückliche Leben auf dem Fahrrad vor und empfehlen die Sprechstunde bei Maximilian Semsch, der aus Liebe zum Fahrrad Australien mit einem E-Bike umrundete. Teilen Sie Ihre Ansichten mit und nehmen Sie mit, was zu Ihnen passt.

Der (oder die) Nächste, bitte!