US-Militärbasen in Deutschland: Iran soll Sabotage geplant haben

Die Bundesanwaltschaft ermittelt wegen möglicher iranischer Anschlagspläne gegen US-Militärstützpunkte in Deutschland. So sollte im Falle eines US-Angriffs der Nachschub gestört werden.

Der US-Militärflughafen in Ramstein ist ein wichtiger Umschlagplatz für die US-Truppen im Irak. Bild: ap

KARLSRUHE dpa | Die Bundesanwaltschaft ermittelt wegen möglicher iranischer Pläne für Anschläge auf US-Streitkräfte in Deutschland. Das sagte Generalbundesanwalt Harald Range am Donnerstag in Karlsruhe. Es bestehe der Verdacht, dass der Iran im Falle eines Angriffs der USA Einrichtungen der US-Armee in Deutschland attackieren wolle.

"Wir haben ein Ermittlungsverfahren eingeleitet und führen operative Maßnahmen durch", sagte Range. Der Chef des Bundeskriminalamts (BKA), Jörg Ziercke, betonte, es bestehe keine unmittelbare Gefahr. Weitere Einzelheiten teilten Ziercke und Range nicht mit.

Die Bild-Zeitung berichtete am Donnerstag unter Berufung auf BKA-Experten, das iranische Regime wolle im Fall eines US-Angriffs auf Teheran Militär-Flugplätze der USA in Deutschland attackieren, um Nachschub und Logistik der Armee zu stören.

Die Bundesanwaltschaft ermittele wegen des "Verdachts der Agententätigkeit zu Sabotagezwecken" gegen einen deutschen Geschäftsmann, der konspirativen Kontakt mit der iranischen Botschaft in Berlin gepflegt haben solle. Im Zuge des Verfahrens hätten die Ermittlungsrichter am 2. November eine Hausdurchsuchung angeordnet, heißt es in dem Bericht.

Die Ermittlungen stehen damit in keinem Zusammenhang zum Sturm auf die britische Botschaft in Teheran am Dienstag, der zu einem tiefen Zerwürfnis zwischen der Europäischen Union und Iran geführt hat. Die EU-Außenminister rügten die iranische Regierung am Donnerstag in Brüssel wegen der Vorkommnisse scharf. Zugleich berieten sie über neue massive Sanktionen im Atomstreit mit Teheran.

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