Die Feuerpause scheint zu halten

SÜDSUDANUN-Generalsekretär Ban Ki Moon fordert ein Waffenembargo für das afrikanische Land

JUBA/NEW YORK/GENFap/epd/rtr| Die von der südsudanesischen Regierung ausgerufene Waffenruhe scheint zu halten. Am Dienstag blieb es in der Hauptstadt Juba nach tagelangen Kämpfen verfeindeter Gruppen relativ ruhig. Botschaften und Hilfsorganisationen versuchten, ihre Mitarbeiter in Sicherheit zu bringen. Bei den Kämpfen, die am Donnerstag ausgebrochen waren, kamen Hunderte Menschen um.

Präsident Salva Kiir hatte die Regierungstruppen am Montag aufgefordert, einseitig das Feuer einzustellen. Der frühere Rebellenführer und jetzige Vizepräsident Riek Machar schloss sich dem Aufruf an.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon forderte ein sofortiges Waffenembargo für den Südsudan. Der UN-Generalsekretär bedauerte zugleich, dass der Sicherheitsrat sich bislang nicht auf ein Waffenembargo für das afrikanische Land hatte einigen können. Als Bremser gelten die beiden Vetomächte Russland und China.

Ban forderte zudem eine bessere Ausrüstung für die UN-Mission im Südsudan, etwa Kampfhubschrauber. Außerdem verlangt er, dass alle Verantwortlichen für die Grausamkeiten zur Rechenschaft gezogen werden müssten.

Durch die jüngsten Kämpfe im Südsudan sind nach UN-Angaben mindestens 36.000 Menschen in die Flucht getrieben worden. Dies betreffe die Hauptstadt Juba und ihre Umgebung, erklärte die Sprecherin des UN-Büros für humanitäre Angelegenheiten (Ocha), Vanessa Huguenin, am Dienstag in Genf. Angesichts der weiterhin instabilen Lage drohe die Zahl der Flüchtlinge weiter zu steigen.

„Die humanitäre Lage ist gravierend und der Bedarf riesig“, hieß es in der Erklärung. Starke Regenfälle hätten die Situation in manchen Gegenden von Juba weiter verschärft.

Bei den Flüchtlingen handelt es sich zumeist um Frauen und Kinder, wie Huguenin ausführte. Sie seien in Gebiete unter dem Schutz der UN-Mission für den Südsudan (Unmis) oder andere Gebiete von Juba geflohen. „Es ist unerlässlich, dass es den Zivilisten erlaubt wird, sich frei zu bewegen“, um sich in Sicherheit zu bringen, erklärte Ocha. Außerdem müssten Helfer geschützt werden und einen „direkten, sicheren und ungehinderten Zugang“ zu den Flüchtlingen bekommen.