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Rockelmann &
: Müssen Dinge so sein, wie sie sind?

Yasmin Alt, „Untitled“ (Detail), 2016 Foto: Rockelmann &

Die Schau mit der Rockelmann & in die neue Saison startet, heißt „Triptychon“ und untersucht die möglichen anderen Verwendungen von Material und den möglichen Bruch mit den Regeln seines Gebrauchs, die wir im Alltag für gegeben halten. Drei KünstlerInnen werden dabei als „Hacker“ dieser Routinen vorgestellt: Yasmin Alt, Sebastian Biskup und Kai Franz.

Letzterer ist ein ausgebildeter Architekt, der sich frühzeitig für Informatik und Computer interessierte und dies zur Grundlage seiner künstlerischen Arbeit gemacht hat. In ihr hinterfragt er den Begriff von Autorschaft und Subjektivität. Mit eigenständig geschriebener Software und einem selbst gebauten Plotter druckt er jetzt graue, abstrakte geometrische Körper aus Sand.

Auch Sebastian Biskup nutzt den Computer zur Untersuchung von Meisterwerken der Kunstgeschichte. Er analysiert, wie viel Anteile je einer Farbe ein Gemälde enthält, und formuliert es dann in seiner Farbigkeit in ein Kreisdiagramm um. Irgendwie meint man, hätte Karl Valentin an einem solchen echten, weil qua Tortenstücke als einmalig definierten Picasso seine Freude haben können.

Auch Yasmin Alt übersetzt. Architektur in Architektur? Sicher: Details in Modelle. Weltweit sammelt sie entsorgtes Holz, etwa von Böden renovierter Altbauwohnungen. Kleine Teilstücke, die sie mit Farbe besprüht, verbindet sie zu Materialmontagen. Die Skulpturen installiert sie als kleine Wandobjekte, die an Architekturmodelle, aber auch ein abstrakte Plastiken erinnern. Tatsächlich untersucht sie in den Objekten modellhaft Struktur und Form von Bauwerken, die ihr im Alltag auffallen. wbg

bis 12. 11., Di.–Sa. 13–18 Uhr, Schönleinstr. 5