Wer sich zu Ostern nahe Bad Fallingbostel versammelt
: Rechte Esoterik

Foto: Jungsfoto: dpa

Es könnte ein volles Haus werden am Karfreitag in der Gaststätte „Zur Post“ in Dorfmark nahe Bad Fallingbostel. Seit 40 Jahren richtet der „Bund für Gotterkenntnis (Ludendorff) e.V.“ hier seine jährliche Ostertagung hier aus. „Mit Volkstanz und Vorträgen wird Kindern bis Senioren Rassismus gelehrt“, sagt Charly Braun vom „Bündnis gegen Ludendorffer“ – immer wieder seien auch „bekannte Nazis“ dabei.

Für die Anhänger der 1966 verstorbenen Mathilde Ludendorff, zweite Ehefrau des Weltkriegs-Generals und Hitler-Putsch-Verbündeten Erich Ludendorff, ist die Ostertagung in diesem Jahr eine besondere: Zum 140. Mal jährt sich der Geburtstag der Patronin, wie der 1937 gegründete Verein auf seiner Webseite hervorhebt. „Wir gedenken Mathilde Ludendorff“, heißt es grammatikalisch holprig weiter, „als Schöpferin der Gotterkenntnis“ – diese wiederum sei „die Grundlage unseres Vereines“. In ihren Schriften hat die Ärztin unter anderem dargelegt, dass die nordischen „Lichtrassen“ dem Göttlichen nahe seien, die „Schachtrassen“ dagegen unvollkommen und sündhaft. Sie lehrte auch, dass die Juden „insbesondere den Deutschen eine Art von Irrsein“ eingepflanzt hätten – die Folge: „Volkstod“ durch „Blutsvermischung“.

Andreas Speit

arbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland.

In Baden-Württemberg riefen Ludendorffer aber auch schon zur Gründung von Bürgerwehren gegen Geflüchtete auf. Als „Bedrohung von rechts“ bezeichnet Pastor Jürgen Schnare, Arbeitsstelle für Weltanschauungsfragen der Hannoverschen Landeskirche, die Gruppierung. Das „Bündnis gegen Ludendorffer“ lädt zu Mahnwachen gegen die rechten Esoteriker: Karfreitag, Ostersamstag und -sonntag, jeweils 13 Uhr, vor dem Hotel „Zur Post“ in Dorfmark.