POLITIK

PolitikJörg Sundermeiersichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt

Am Donnerstag wird im Theoriecafé K-Fetisch (Wildenbruchstraße 86) um 19.30 Uhr über den „Antivietnamesischen Rassismus in BRD und DDR“ diskutiert. „Rostock-Lichtenhagen steht als Symbol für die rassistische Stimmung der 1990er Jahre, die geprägt und beeinflusst waren vom nationalistischen Taumel der Nachwendezeit sowie von einem verschwiegenen Rassismus und etablierten Nazistrukturen in der DDR“, heißt es in der Ankündigung. Anlässlich des 25. Jahrestags des Pogroms soll im Gespräch mit Angelika Nguyen und Dan Thy Nguyễn„die Geschichte des Rassismus gegenüber vietnamesischen Vertragsarbeiter*innen in der DDR und gegenüber Boat-People in der BRD sowie die Situation in den Jahren nach 1989/90 genauer betrachtet“ werden, so die Veranstalter*innen. Und wer damals die Leserbriefe in den Zeitungen gelesen hat („Wir waren zu den Fidschis immer gut“), der weiß, wie nötig Aufklärungsarbeit da noch immer ist. Denn der Rassismus kam beileibe nicht aus dem Nichts, und Vietnames*innen werden bis heute gegängelt.

Eine Stunde später wird am Donnerstag im Gemeinschaftsgarten Prachttomate (Bornsdorfer Straße 9–11, 20.30 Uhr) der Film „Beyond the red lines – Systemwandel statt Klimawandel“ gescreent, der den Kampf um Klimagerechtigkeit in diversen Ländern, mit grenzübergreifenden Aktionen, schildert. Nach dem Film wird noch über das Gesehene gesprochen und über aktivistische Möglichkeiten in Deutschland berichtet.

Am Samstag um 10 Uhr wird der Hauptbahnhof zum Startpunkt der Hanfparade. Diesmal ist das Motto allerdings wirklich selten dämlich: „Breiter kommen wir weiter“. Doch es soll mit dieser Parade nicht nur die Genussware Cannabis gefeiert werden, auch die hanfverarbeitende Industrie darf sich vorstellen, das Business wird ja nicht kleiner. Na, wenn’s denn die Teilnehmer*innen glücklich macht. Recht auf Rausch haben sie ja allemal.

In das Büro der Naturfreundejugend (Wechselstraße 13/14) wird am Mittwoch um 19.30 Uhr geladen, um dort die „Antifa Demo #Wurzen0209“ vorzubereiten. Bekanntlich ist Sachsen nicht nur das Heimatland von vielen AfDler*innen, Pegidaist*innen und anderen Verwirrten, auch ist dort eine Naziszene aktiv, die größer und vernetzter ist als in jedem anderen Bundesland. Und das schon seit Jahrzehnten. Wurzen selbst war dabei schon immer ein rechtes Zentrum, und nun begeht man dort vom 4. bis 6. September den „Tag der Sachsen“, der immer auch genutzt wird, um rechtes Selbstbewusstsein zu demonstrieren. Diesmal allerdings feiern Berliner Antifaschist*innen mit.