Fuge um Fuge an die Außenfassade

Förderung SPD und Grüne wollen 600.000 Euro für die Sanierung der Viktoria-Kaserne zusteuern

Hübsch aber marode: die Fassade der Viktoria-Kaserne in Altona Foto: Miguel Ferraz

Mit Maschinen ist da nicht viel zu machen: Die Außenfassade der fast 140 Jahre alten Viktoria-Kaserne in Altona soll bis 2020 komplett saniert werden. Aber wegen der dünnen Fugen zwischen den roten Backsteinen, die die gesamte Fassade des Gebäudes bilden, wird das zur mühevollen Handarbeit. Und trotz vieler ehrenamtlicher HelferInnen benötigt die Fux-Genossenschaft, die seit zwei Jahren Eigentümerin des Gebäudes ist, dafür einen Batzen Geld: Die Gesamtkosten dürften bei etwa 1,7 Millionen Euro liegen.

Nun haben sich die Fraktionen von SPD und Grünen entschlossen, 600.000 Euro aus Bürgerschaftsmitteln dafür bereitzustellen. Der Antrag soll in der nächsten Bürgerschaftssitzung eingebracht und beschlossen werden. Für den grünen Fraktionsvorsitzenden Anjes Tjarks ist die Förderung ein wichtiges Symbol für sinnvolle Stadtentwicklung: „Damit unterstützen wir einen kulturellen Schmelztiegel in Altona.“

Die Fux-Genossenschaft kaufte das Gebäude 2015 von der Stadt mit dem Ziel, Atelier- und Arbeitsräume für Kultur-, Bildungs- und Produktionsbetriebe für wenig Geld bereitzustellen. Zwar war der Kaufpreis von 1,8 Millionen Euro recht niedrig, allerdings hatte die Stadt keine baulichen Investitionen in das seit 2010 unter Denkmalschutz stehende Gebäude gesteckt.

Die Außensanierung hat deshalb nun oberste Priorität: „Damit erschaffen wir hier in Altona einen sozialen Mehrwert“, sagt Sacha Essayie, der im Vorstand der Genossenschaft sitzt. Für die Genossenschaft ist das Vorhaben eine große finanzielle Herausforderung. Die städtische Förderung war Voraussetzung dafür, dass vom Bund ebenfalls 600.000 Euro in die Sanierung fließen. Der übrige Betrag, knapp 500.000 Euro, wird von der Genossenschaft als Eigenanteil getragen.

Ursprünglich war vorgesehen, dass zumindest die Außensanierung Ende 2018 abgeschlossen werden könnte. Nach den Erfahrungen der letzten zwei Jahre, in denen bei Arbeiten im Inneren des Gebäudes immer wieder neue Gebäudemängel und notwendige Reparaturen auftauchten, wird nun das Jahr 2020 als Ziel formuliert. Die fehlende Dokumentation von baulichen Maßnahmen in den vergangenen Jahrzehnten mache Planungen ebenfalls nicht einfacher, so Essayie.

Mit der Außensanierung sind die Arbeiten allerdings noch längst nicht abgeschlossen. Die Gesamtkosten der Sanierung liegen bei knapp 10 Millionen Euro. André Zuschlag