Schuld sind immer die Ultras

Polizeipräsident Lutz Müller bezieht Stellung zur Fußballfan-Prügelei vor der Kneipe „Die Schänke“ im Viertel

Rechts: Schenken-Tür. Foto: JPB

Zum DFB-Pokalspiel zwischen Werder und dem SC Freiburg soll es heute keinen Fanmarsch durchs Viertel geben. Das hat die Polizei am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz verkündet, Bei der bezog sie Stellung zu den Vorwürfen, sie habe eine Schlägerei zwischen linksgerichteten Ultras und rechten Hooligans am vergangenen Wochenende nicht unterbunden.

Im Anschluss ans Match zwischen Bremen und Mainz war es in der Straße Vor dem Steintor zu brutalen Auseinandersetzungen zwischen Ultras und Hooligans gekommen. Die verfeindeten Gruppierungen waren vor der Kneipe „Die Schänke“ aneinandergeraten.

Laut Polizeipräsident Lutz Müller ging dieser Angriff von der Gruppe der Ultras aus. „Angriff und Gegenangriff sind durch nichts zu rechtfertigen“, so Müller. Die zur Aufarbeitung der Vorfälle eingesetzte Ermittlungsgruppe werde die Beteiligung von Ultras wie Hooligans aufklären, versprach der Polizeipräsident.

Um eine Eskalation der Gewalt zu verhindern, kündigte der zuständige Leiter der Direktion Einsatz, Rainer Zöttmann, an, den heutigen Fanmarsch beim Spiel gegen den SC Freiburg nicht durch das Viertel laufen zu lassen. „Wir erwarten vom Fanprojekt, dass wir eine andere Marschroute finden“, so Zöttmann. Notfalls finde gar kein Fanmarsch statt. Ob dies auch für darauffolgende Spiele gelten wird, sei noch nicht geklärt. Die Schlägerei vor der „Schänke“ kam nach Aussagen von Einsatzleiter Heinz-Jürgen Pusch völlig überraschend. Von einer Gruppe zum Teil rechtsextremer Hooligans im Stadion sei keine Gefahr ausgegangen. Darum seien die Hooligans, die zum Teil mit ihren Familien das Spiel besucht hatten, nach der Partie nicht beobachtet worden. Der SV Werder Bremen berichtet in einer Pressemitteilung von einer aufgeheizten Stimmung schon während des Spiels. Ganz so makellos wie auf der Pressekonferenz scheint die Polizei den Einsatz intern nicht zu bewerten. Nach Informationen der taz wird die Einleitung interner Ermittlungsverfahren geprüft.

Dominik Koos