wochenschnack
: Lösung in Sicht – für alle?

Hannover möchte Obdachlose mit dem Konzept „Housing first“ von der Straße holen – was allerdings mit den Obdachlosen aus Osteuropa geschehen soll, ist noch nicht ganz klar. Hamburg fährt eine harte Linie und versucht, sie zurückzuschicken

Kein guter Zustand: Habseligkeiten eines Obdachlosen in Hannover Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Schöner Wohnen mehrsprachig

Wahnsinn. EU-Ausländer müssen so nur 60 Monate in den gestellten Wohnungen rumbringen und haben dann vollen Anspruch auf Sozialhilfe. Die Aussichten sind allemal schöner als in manchen Ländern Europas. Druckt doch gleich „Schöner Wohnen“ mehrsprachig. Der Pull-Effekt könnte eh nicht mehr größer sein. DiMa, taz.de

Anforderungen aus dem Grundgesetz

@DiMa „Housing First“ ist das, was alle Sozialbehörden machen müssen. So eine Vorgehensweise entspricht den Anforderungen aus dem Grundgesetz.

Stefan Mustermann, taz.de

Nicht umsetzbar

„Kelig sieht aber noch ein anderes Problem als das Geld: „Unsere Hauptaufgabe ist es, mehr zu bauen“, sagt er. „Wenn wir genügend Wohnungen haben, dann können wir auch alles umsetzen.“ (...)

Und da beißt sich die Katze in den Schwanz: In Ballungszentren beziehungsweise Großstädten mangelt es an (bezahlbaren) Wohnungen – vor allem an „Single-Wohnungen“. Meines Erachtens ist „Housing First“ derzeit nicht umsetzbar. Wo sind die Wohnungen (zum Beispiel für die ca. 4.000 Obdachlosen in Hannover), die man für das Programm benötigt?

Thomas Brunst, taz.de

Besser wäre Obergrenze

@Thomas Brunst Das Problem ist an der Mietpreisbremse, dass sie viele Ausnahmen beinhaltet. Viel besser wäre eine Mietpreis­obergrenze.

Stefan Mustermann, taz.de

Achtsamkeit und Mitgefühl

Dass jeden Tag und jede Nacht 50.000 Bürgerinnen und Bürger in unserem Land nicht einmal ein eigenes festes Dach über dem Kopf haben, mit all dem Rattenschwanz an sozialen Schwierigkeiten, ist auch unserer christlichen und sozialen Regierung hinlänglich bekannt. Um den von andauernder Obdachlosigkeit betroffenen Bevölkerungsgruppen kurzfristig langfristige Hoffnung und echte Hilfe anzubieten, ist es zunächst erforderlich, mit der Unterstützung aller Medien gemeinsam nach den besten Lösungen in einem öffentlichen Forum zu suchen.

taz nord | Stresemannstraße 23 | 22769 Hamburg | briefe@taz-nord.de | www.taz.de

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Vielleicht gibt es ja auch ganz neue mobile Lösungen für sogenanntes urbanes Leben, nicht nur an Land, sondern auch auf dem Wasser, die außer dem eigentlichen Wohnen auch die Möglichkeiten für ein selbstbestimmtes Leben durch Förderung des selbstständigen Arbeitens eröffnen.

Eine gemeinnützige staatliche Hilfe zur gemeinschaftlichen und genossenschaftlichen Selbsthilfe könnte das Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein wieder in die richtigen Bahnen lenken und den Betroffenen zu gesellschaftlicher Anerkennung und Akzeptanz verhelfen.

Warum gründen wir nicht einfach eine gemeinnützige mobile Wohn-, Haus- und Boots-Genossenschaft, um den sozialen Druck zu lindern? Ein Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiter-Unternehmen der Achtsamkeit und des Mitgefühls.

Frank Mögling , taz.de