Aus für den Strassenfeger?

Heute fällt die Entscheidung, ob die Obdachlosenzeitung eingestellt wird

„Gepiercte Mädels, die wollen, dass ich Strassenfeger lese“, sang einst Peter Fox. Womöglich wird die berühmte Zeile bald nur noch Denkmalcharakter haben: herhalten: Die Obdachlosenzeitung Strassenfeger steht vor dem Aus.

Nach über zwanzig Jahren will der gleichnamige Verein am Montag auf einer Mitgliederversammlung beschließen, das Heft einzustellen, berichtet die B.Z. am Wochenende.

Die verkaufte Auflage des alle drei Wochen erscheinenden Blattes beträgt nur noch 10.000 bis 12.000 Exemplare. 2013 wurden durchschnittlich noch 15.000 Zeitungen verkauft. Zudem sei der Vertrieb kompliziert und teuer. Angeblich will sich der Verein, der früher als mob e. V. firmierte, auf die von ihm betriebene Notübernachtung in der Storkower Straße konzentrieren. Für die taz war bis Redaktionsschluss kein Vorstandsmitglied zu erreichen.

Für die etwa 200 bis 300 regelmäßigen Verkäufer würde eine wichtige Einnahmequelle wegbrechen; sie dürfen 90 Cent jeder für 1,50 Euro verkauften Zeitung behalten.

In den Ausgabestellen sollen Infozettel die Verkäufer bereits darüber informiert haben, dass die aktuelle Ausgabe die letzte sei. Laut B.Z. wollen einige Verkäufer die Einstellung noch verhindern. (epe)