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: Film zum Thema Migration

Kurz bevor heute in Brüssel der EU-Gipfel beginnt, wird im Europäischen Parlament der Film „Türsteher Europas – Wie Afrika Flüchtlinge stoppen soll“ gezeigt. Die Arte/ZDF-Produktion, die Anfang Juni das erste Mal im TV zu sehen war, ist aus der Migration-Control-Recherche der taz entstanden.

Die Vorführung ist Auftakt eines Experten-Hearings zu den Folgen der EU-Migrationspolitik in Afrika. Schwerpunkt ist die Kooperation mit dem Sudan und Eritrea – zwei Regimen, die viele Flüchtlinge produzieren. Gleichzeitig spielen sie eine wichtige Rolle bei den Versuchen der EU, Flüchtlinge schon in Afrika zu stoppen. Diese Strategie soll auf dem EU-Gipfel am Donnerstag (siehe Seite 3) bekräftigt werden.

Die Zusammenarbeit mit Ländern wie Eritrea und Sudan, die „ständig die Menschenrechte verleugnen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begehen“, sei ein Verrat an den universellen Werten, sagt die französische grüne EU-Abgeordnete Marie-Christine Vergiat. Die Mitgliedstaaten der EU seien „besessen vom Kampf gegen die Migration“. Vergiats Fraktion will nach dem Hearing am Donnerstag eine Resolution ins Parlament einbringen, die die Zusammenarbeit mit den ostafrikanischen Diktaturen verurteilt und die Kommission auffordert, diese Praxis einzustellen.

Der Film, für den die taz-RedakteurInnen Simone Schlindwein und Christian Jakob mit dem Regisseur Jan M. Schäfer das Drehbuch geschrieben haben, ist noch bis zum 11. Juli in der Arte-Mediathek zu sehen. Das ZDF sendet ihn am 16. August als Teil der Reihe ZDFzoom. (taz)