Platzsturm in den Knast

Aktivisten von Pussy Riot kommen ins Gefängnis

Der Platzsturm der russischen Punkrockband Pussy Riot während des Finals bei der Fußball-WM zwischen Frankreich und Kroatien (4:2) bleibt nicht ohne Folgen für die regierungskritische Gruppe. Ein Gericht in Moskau verurteilte am Montagabend die Mitglieder Weronika Nikulschina, Olga Kuratschewa, Olga Pachtussowa und Pjotr Wersilow zu 15 Tagen Gefängnis. Zudem wurden die vier Aktivisten für drei Jahre von allen sportlichen Veranstaltungen ausgeschlossen.

Demnach hätten die Aktivisten „grob gegen die Regeln für das Verhalten der Zuschauer verstoßen“. Wersilow ist Gründer der MediaZona-Webseite, die über Gerichtsverfahren der für ihre polarisierenden Aktionen bekannte Gruppe berichtet. Das Quartett war am Sonntagabend im Luschniki-Stadion in der 52. Minute des Endspiels in Polizeiuniformen auf das Feld gelaufen. Unmittelbar nach dem Vorfall hatte sich Pussy Riot zum Platzsturm bekannt. Auf Twitter und Facebook verbreitete die Gruppe eine Mitteilung, in der sie ihr Vorgehen mit dem elften Todestag des russischen Dichters und Künstlers Dmitri Alexandrowitsch Prigow begründete. (dpa, taz)