specht der woche
: Der Ärger mit den Betreuungsstunden

Zeichnung: Christian Specht

Christian Specht ist politisch engagiert und unter anderem Mitglied im Behindertenbeirat in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg sowie im Vorstand der Lebenshilfe aktiv. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet. Wenn er es zulässt, zeigt die taz sein Bild.

Auf dem Bild sieht man das Büro vom sozialpsychiatrischen Dienst. Dort können Menschen mit Problemen und Sorgen hingehen. Unter anderem wird dort entschieden, wie viele Betreuungsstunden Menschen mit Behinderungen zustehen. Aber häufig werden viel zu wenig Stunden festgelegt. Das finde ich nicht fair. Denn es kann sein, dass man nur für 10 Stunden pro Woche einen Betreuer bekommt, obwohl man mehr Hilfe benötigt.

Bei mir ist die Zahl der Betreuungsstunden in Ordnung, doch ich habe einige Bekannte, die davon betroffen sind. Viele trauen sich dann nicht, sich zu beschweren. Dabei ist das wichtig, damit sich an der Situation etwas ändert.

Das Büro auf meinem Bild ist leer – es sind keine Menschen, die arbeiten, da. Denn es ist sehr schwer, die Leute von dort zu erreichen. Ich glaube, da gibt auch Personalmangel im sozialpsy­chiatrischen Dienst.

Am Mittwoch findet im taz Café in der Rudi-Dutschke-Straße um 18.30 Uhr eine Veranstaltung statt, bei der auch über die Problematik mit dem sozialpsychiatrischen Dienst gesprochen wird. Da geht es um ein Buchprojekt, in dem Menschen mit Behinderungen von ihren Biografien erzählen. Unter anderem liest da auch David Permantier, der selbst Betreuer bei der Lebenshilfe e. V. und Initiator des Projekts ist. Der erzählt auch von seinen Erfahrungen aus Betreuerperspektive.

Protokoll: Carolina Schwarz