Großfeuer durch Zündler ausgelöst?

Nach der Eindämmung des Waldbrands bei Treuenbrietzen südwestlich von Berlin prüfen Ermittler, ob es sich um Brandstiftung handelt. Da der Brand an drei Stellen gleichzeitig ausgebrochen war, könne eine solche Tat nicht ausgeschlossen werden, hieß es aus dem brandenburgischen Innenministerium. Auch liegen nach Angaben des Innenministers Karl-Heinz Schröter (SPD) „weitere Hinweise“ vor. Details wollte man nicht nennen. Kriminaltechniker suchten am Sonntag nach möglichen Hinweisen.

Die Feuerwehr hat den Waldbrand inzwischen unter Kontrolle gebracht. Es gebe zwar noch keine Entwarnung, „aber eine deutliche Entspannung der Lage“, teilte die Polizei mit. Rund 400 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdiensten und Polizei waren weiter vor Ort. Die Löscharbeiten sollen mindestens noch bis zum Montag andauern. Die Bewohner zweier kleiner Ortschaften durften am Samstagabend in ihre Häuser zurückkehren.

Der Waldbrand bei Treuenbrietzen war am Donnerstag ausgebrochen und hatte sich rasch auf eine Fläche von 400 Hektar ausgebreitet. Rund 500 Menschen aus drei Dörfern mussten zeitweise evakuiert werden. Schwierigkeiten bereiteten der Feuerwehr die Munitionsreste aus dem Zweiten Weltkrieg, die es in dem Wald gibt. Deshalb konnte der Brand teilweise nur aus der Luft bekämpft werden. Auch Löschpanzer einer Privatfirma beteiligten sich an dem Einsatz. Ein Bundeswehrpanzer pflügte am Samstag einen Sicherheitsstreifen um Klausdorf, eines der betroffenen Dörfer. Begünstigt wurde das Feuer durch die wochenlange Trockenheit.

Rauchwolken waren am Wochenende bis nach Berlin gezogen. Die Feuerwehr riet den Menschen in den betroffenen südlichen Stadtteilen, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Eine Gesundheitsgefährdung habe aber nicht vorgelegen, hieß es. klh