Idlib auf der Straße

Tausende gegen Offensive auf Syriens letzte Rebellenhochburg

In syrischen Idlib haben am Freitag Tausende Menschen gegen eine drohende Militäroffensive demonstriert. Seit Wochen wird spekuliert, ob das Regime die Region Idlib angreift. Neben den kurdischen Gebieten ist sie der letzte bedeutende Teil Syriens, der noch von Rebellen kontrolliert wird.

BewohnerInnen gingen mit Flaggen der Opposition auf die Straße. Bilder in sozialen Netzwerken erinnerten an den zivilen Aufstand gegen Diktator Baschar al-Assad zu Beginn des Kriegs. Unter anderem war der berühmte Slogan „Das Volk will den Fall des Re­gimes“ zu vernehmen. Auch in anderen Städten demonstrierten Menschen. Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sprach von Zehntausenden TeilnehmerInnen.

Anlass war ein Gipfel in Teheran, wo die Präsidenten Russlands, Irans und der Türkei am Freitag über ihr weiteres Vorgehen berieten. Konkrete Ergebnisse brachte das Treffen nicht. In einer Erklärung bekräftigten sie ihren Willen, Extremisten aus Idlib zu vertreiben. Russland und der Iran sind bereit, das Regime bei der Eroberung Idlibs zu unterstützen. Die Türkei, die mehrere Milizen in der Region unterstützt und eine Flüchtlingswelle befürchtet, will eine breit angelegte Offensive verhindern. Ein Vorgehen gegen extremistische Kräfte scheint Ankara aber zu unterstützen. (hag)