Sylvia Prahl
sucht nach den schönsten Spielsachen
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Bis vor Kurzem hatten wir einen Mitbewohner. Er hieß Ludwig, hatte sechs Beine und sein beeindruckendes Spinnennetz am Badezimmerfenster installiert. Fasziniert haben wir täglich beobachtet, wenn er, von der goldenen Morgensonne beschienen, die Fliegen, die meine Tochter ihm zum Frühstück ins Netz geworfen hat, fachgerecht einspann, ausnuckelte und verdaute. Als die Kackkleckse zu massiv wurden, ist Ludwig dann umgezogen. Was geblieben ist, ist das Interesse an der Kunst des Netzspinnens. Die werden wir deshalb am Sonntag um 14 Uhr bis 16.30 Uhr erlernen, beim Workshop „Spinnennetze“, den Karin Rosenberg im Freilandlabor Britz veranstaltet. Sie sucht große und kleine Mitstreiter, die ihr helfen, mit langen dünnen Schnüren kunstvolle Spinnennetze zwischen den Bäumen des Britzer Gartens zu konstruieren. Obacht, dass sich niemand im Netz verheddert und dann ähnlich endet wie unsere Stubenfliegen (Erwachsene 4 €, Kinder 2 €, www.freilandlabor-britz.de).

Mit kleinen Krabbeltieren können sich Familien bereits am Samstag zwischen 14 und 16 Uhr ebenfalls im Freilandlabor Britz befassen: Bei der Veranstaltung „Natur für Familien: Kleine Krabbeltiere ganz groß“ nehmen Sie mit Kathrin Scheurich ein paar der Millionen Lebewesen, die sich in einer Handvoll Erde tummeln, unter die Lupe: schnelle Steinkrieccher, scheue Saftkugler, süße Schnecken. Und zu guter Letzt wird auch noch eine Springspinne zum Mitnehmen gebastelt (Erwachsene 2 €, Kinder 1 €, www.freilandlabor-britz.de).

Zur künstlerischen Naturbetrachtung lädt die Künstlerin Henrieke I. Strecker Kinder ab sechs Jahren am Sonntag zwischen 13 Uhr und 17 Uhr ins Atelier des Alice – Museum für Kinder im FEZ-Berlin ein. Die dort bis Januar verlängerte interaktive Ausstellung „Erzähl mir was vom Tod“ lädt Leute ab fünf Jahren ein, der Sprachlosigkeit und Angst ins Auge zu sehen, die in der westlichen Kultur beim Thema Tod zumeist die Gemüter bestimmt. Dazu passend befasst sich der Entdecker-Sonntag-Workshop „Botanische Sonnendrucke“ mit den „Übergängen in der Natur“, bei dem die Kinder ihre Eindrücke aus dem Ausstellungsbesuch kreativ verarbeiten können. Sie betrachten dort achtsam die Pflanzenwelt, nehmen den Wandel der verschiedenen Jahreszeiten anhand der Entwicklung der Pflanzen von der Knospe über die Frucht bis hin zum Kern wahr, fotografieren somit gewissermaßen ohne Kamera. Aus diesen inneren Bildern kreieren die Kids dann mit den einfachsten Mitteln – Papier, Sonne, Wasser – einzigartige Werke (www.fez-berlin.de, kostenfrei, der Workshop dauert je ca. 1 Stunde).