BER stört die Bilanz

Landesunternehmen machen Gewinne. Ganz vorne: Wohnungsgesellschaften

Die 56 Unternehmen, die ganz oder teilweise dem Land Berlin gehören, haben 2017 bei rund 8,2 Milliarden Umsatz einen Überschuss von 622 Millio­nen Euro erwirtschaftet. Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) sprach am Mittwoch bei der Vorstellung des neuen Beteiligungsberichts von einem sehr guten Ergebnis, auch wenn der Rekordgewinn von 708 Millionen Euro von 2016 nicht erreicht worden sei. Das liege auch daran, dass mehr investiert wurde und die Baupreise stiegen.

Dem Bericht zufolge schrieben 49 Landesbeteiligungen schwarze Zahlen, 7 bilanzierten ein Minus, teils jedoch in nur geringem Umfang. Ein „Pro­blem­fall“ bleibt laut Kollatz der Hauptstadtflughafen BER, der nach zahlreichen Verzögerungen nun im Herbst 2020 öffnen soll. Die Flughafengesellschaft, an der Berlin zu gut einem Drittel beteiligt ist, machte 2017 rund 84 Millionen Euro Miese.

Degewo und Howoge

Am anderen Ende der Skala liegt die Wohnungsbaugesellschaft Degewo, die 167 Millionen Euro Gewinn einfuhr. Auch die Wohnungsgesellschaft Howoge bilanzierte mit 78 Millionen Euro ein sattes Plus.

Die Zahlen sind auch deshalb bemerkenswert, weil sich die landeseigenen Wohnungsunternehmen gegenüber dem rot-rot-grünen Senat verpflichtet haben, die Mieten um nicht mehr als 2 Prozent im Jahr zu erhöhen. „Das zeigt, dass man auch gut wirtschaften kann, wenn man sich nicht an spekulativen Überhöhungen beteiligt“, bemerkte Kollatz mit Blick auf die Mietenexplosion auf dem Berliner Markt.

Berlin ist an den 56 Unternehmen und damit an deren Gewinnen und Verlusten in unterschiedlichem Maße beteiligt. Von den Gewinnen flossen Kollatz zufolge 2017 zwischen 100 und 150 Millionen in den Landeshaushalt. (dpa)