neuim kino

„An Elephant Sitting Still“ Foto: Arsenal Distribution

Die Welt, die Hu Bo in seinem ersten und letzten langen Film „An Elephant Sitting Still“ errichtet – oder vielmehr für das Kino aufbereitet, lässt eigentlich nicht viel Grund für Hoffnung. Sie ist geflochten aus einer endlosen Kette an Ereignissen, die alle auf eine ebenso ungute Weise miteinander verbunden sind wie alle Beteiligten: Schlägst du mich, schlag ich dich; bestiehlst du mich, bestehle ich dich; wenn es mir schlecht geht, dann darf es dir nicht gut gehen. In der Unmöglichkeit, nicht zu reagieren, reiht sich ein Affekt an den nächsten. Nur bei einem ist es anders: dem geheimnisvollen Elefanten, der wie ein Zenmeister an einem entfernt liegenden Ort einfach nur stillsitzen und nichts machen soll. Er löst bei allen, die von ihm hören, Gelächter aus. Ein bewunderndes, verunsichertes Gelächter, so, als könnte man es kaum glauben, dass es etwas in dieser Art wirklich geben könnte: einfach dasitzen; nichts machen; den Tag passieren lassen, weder einstecken noch austeilen. fsk am Oranienplatz, Wolf Kino