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Der Jazzmusiker Wolfgang Schlüter ist tot. Wie seine Plattenfirma Skip Records am Dienstag mitteilte, starb er am Montag im Alter von 85 Jahren. Der 1933 in Berlin geborene Musiker wollte eigentlich klassischer Solopaukist werden, wechselte dann aber zum Vibraphon und zum Jazz. 2001 wurde er mit dem Deutschen Jazzpreis und 2013 mit einem Echo Klassik ausgezeichnet. Er lebte zuletzt in Henstedt-Ulzburg. Schlüter spielte in bekannten deutschen Rundfunkorchestern bei Kurt Edelhagen, Erwin Lehn, Werner Müller, Paul Kuhn und Franz Thon, der ihn 1965 zum NDR holte. Dort prägte er 30 Jahre lang den Charakter der NDR-Bigband. Schlüters Schwerpunkt lag auf Swing, Bebop und Cool Jazz. Seit 1966 experimentierte er zusammen mit Michael Naura und dem Poeten Peter Rühmkorf auch in grenz­überschreitenden Jazz-und-Lyrik-Projekten.

Der angeklagte russische Regisseur Kirill Serebrennikow hat im Strafprozess wegen angeblicher Unterschlagung jegliche Verwicklung in die Finanzgeschäfte seiner Produktionsfirma zurückgewiesen. „Ich war der künstlerische Leiter. Finanzfragen waren nie meine Kompetenz“, sagte der Theatermacher am Dienstag bei einer Befragung im Moskauer Gericht. Die Anklage wirft ihm vor, bei einem Theaterprojekt 133 Millionen Rubel (rund 1,7 Millionen Euro) staatlicher Zuschüsse unterschlagen zu haben. Sie stützt sich auch auf Angaben der Ex-Buchhalterin, die als Belastungszeugin mit den Ermittlern zusammenarbeitete. Der international renommierte Theatermacher, der seit dem Sommer 2017 unter Hausarrest steht, kritisierte die Ermittlungen als politisch motiviert. Im Hausarrest stellte er auch seinen jüngst in deutschen Kinos angelaufenen Film „Leto“ fertig.