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: literatur

die verlagsseiten der taz

Tellerdämmerung

Stevan Paul / Daniela Haug: „Die Blaue Stunde. Rezepte, die den Abend feiern“. Brandstätter Verlag, Wien 2018,240 Seiten, 35 Euro

Die wenigsten Esskulturen kennen Frühstück, Mittag- und Abendessen. Stevan Paul hat ein Buch für den Aperó zusammengestellt, den kulinarischen Termin nach Feierabend am späten Nachmittag: Barfood aus aller Welt, Mezzes und Tapas, die sich aber auch als Vorspeisen eignen oder für eine Party als Mitternachtsmahl. Vom aktuell besten Rezepteautor in der deutschen Kochbuchszene.

Küchenkladde

Vincent Klink: „Angerichtet, herzhaft und scharf!“. Klöpfer und Meyer, Tübingen 2018, 276 Seiten, 28 Euro

Seit vielen Jahren führt Vincent Klink ein Tage- und Rezeptebuch. Darin politisiert und philosophiert er, nimmt die Lebensmittelindustrie genauso aufs Korn wie Stuttgart 21, berichtet von Begegnungen mit Prominenten und stellt jahreszeitliche Rezepte vor. Das wohl politischste Kochbuch des Jahres.

Vier Elemente

Samin Nosrat: „Salz. Fett. Säure. Hitze.“ Antje Kunstmann, München 2018, 492 Seiten, 36 Euro

Das Buch zur Netflix-Serie und schon jetzt mit Preisen überhäuft. Samin Nosrat, eine iranische Einwanderertochter, gilt bereits als neue Julia Child der USA. Sie reduziert mit viel Humor und Poesie gute Küche auf die vier titelgebenden Prinzipien. Nicht nur ein Anfängerbuch, auch für all jene, die noch befreiter ohne Rezept kochen wollen.

Papa-Küche

Claudio del Principe: „al forno“.AT Verlag, Aarau 2018, 260 Seiten, 34 Euro

Nein, es gibt nicht nur Mamaküche. Schon seit Jahren steht Claudio del Principe für Hausmannsküche im besten Sinn. Klassisch italienisch immer mit dem gewissen Extra und garantiert Slow Food. Sein neues Buch ist eine Liebeserklärung an den Ofen.

Eine Zeitung erzählt

José Sanabria/María Laura Díaz Domínguez: „Ein Blatt im Wind“. Übersetzt von Gabriela Stöckli. NordSüd, Zürich 2018, 48 Seiten, 16 Euro. Ab 5

Das ungewöhnlich malerisch illustrierte argentinische Bilderbuch „Ein Blatt im Wind“ entwickelt seine Geschichte aus der Perspektive einer Tageszeitung. Als nur noch ein Exemplar am Kiosk liegenbleibt, verteilen sich seine Blätter in alle Richtungen und landen bald in den Händen verschiedener Personen. Auf jeder Bildseite durch eine knappe Textzeile ergänzt, erlebt die Zeitung eine andere Facette des Lebens.

Anatomie eines Tintenfisches

Tomi Ungerer: „Emil, der hilfreiche Tintenfisch“. Übersetzt von Anna Cramer-Klett. Diogenes, Zürich 2018, 36 Seiten, 18 Euro. Ab 4

In „Emil“, diesem erstmals 1959 in New York veröffentlichten Kinderbuch, entwickelt Tomi Ungerer aus der Anatomie eines Tintenfisches virtuos und in zartem Grün den Plot für seine hinreißende Ganovengeschichte.

Britische Stofftiere

Allan Ahlberg (Text)/Emma Chichester Clark (Illustration): „Baby an Bord“. Übersetzt von Andreas Steinhöfel. Moritz Verlag, Frankfurt a. M., 2018, 40 Seiten, 14 Euro.Ab 3

Ein kleiner Panda, ein Stoffhase und eine Puppe meistern in „Baby an Bord“ ein atemberaubendes Abenteuer auf hoher See. Souverän gelingt es den drei Unerschrockenen, das Baby im Kinderwagen aus der Gefahrenzone und an Land zu bringen. Aller Globalisierung zum Trotz verbreitet dieses von Emma Chichester Clark illustrierte Bilderbuch einen ganz eigenen britischen Flair.

Raumwunder

Jean Jullien: „Das ist kein Buch“. Antje Kunstmann, München 2018, 28 Seiten, 16 Euro. Ab 2

Mit fettem Strich illustriert, eröffnet Jean Julliens Pappbilderbuch „Das ist kein Buch“ verblüffende Perspektiven. Dabei verwandeln sich seine Seiten in Objekte und Räume – in einen offenen Kühlschrank, ein Theater, eine Werkzeugkiste oder ein gemütliches Zelt.