5 dinge, die wir diese woche gelernt haben
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1 Twitter ist links

Twitter hat die meistdiskutierten Hashtags des Jahres in Deutschland veröffentlicht. Auf Platz 1: #Wirsindmehr, worunter nach den rechten Vorfällen in Chemnitz zu Gegendemos aufgerufen wurde. Es folgen #MeToo, der von Jan Böhmermann ins Leben gerufene #ReconquistaInternet, #Esreicht und #Unteilbar. Vier der fünf populärsten Hashtags beschäftigen sich also mit dem Kampf gegen rechts.

2 Luxemburg ist geil

Gute Nachrichten kommen auch aus Luxemburg. Die neue Regierung aus Liberalen, Sozialisten und Grünen will Cannabis legalisieren und die Einnahmen aus dem Verkauf in Suchtprävention investieren. Außerdem will Luxemburg als erstes Land weltweit die Gebühren für den öffentlichen Nahverkehr abschaffen. Bus und Bahn für alle gratis. Wenn sie denn Bus und Bahn fahren – und nicht mit ihren Luxuskarren durch die Gegend schippern.

3 Schneeballschlachten werden legal

Neues Recht gibt es auch in der kleinen Gemeinde Severance im US-Bundesstaat Colorado. Seit 97 Jahren ist es dort verboten, Schneebälle zu werfen. Als der neunjährige Dane Best von diesem Gesetz erfuhr, war er schockiert. Er hatte seit Jahren illegal Schnellballschlachten ausgetragen. Also reichte er einen Antrag ein und forderte, das Verbot abzuschaffen. „Überall auf der Welt dürfen Menschen Schnellbälle werfen. Auch wir sollten in Severance das Recht darauf haben.“ Der Gemeinderat stimmte einstimmig zu. Nach der Entscheidung lag kein Schnee, Dane Best machte dennoch seinen ersten legalen Wurf – mit einem Schneeball aus der Tiefkühltruhe.

4 Amis mögen Mist

Eine weniger zu bejubelnde Entscheidung wurde ebenfalls in den USA getroffen: Ausgerechnet der von vielen klugen Köpfen zu Recht verrissene Kinofilm „Werk ohne Autor“ ist als einziger deutscher Beitrag für die „Golden Globes“ nominiert. Der Film von Florian Henckel von Donnersmarck ist an die Biografie des Malers Gerhard Richter angelehnt. Die FAZ prophezeite zum Filmstart: „Der Film spricht fließend Klischee; die Amerikaner werden das lieben.“

5 Es wird Ärzte ohne Abi geben

Mit Klischees müssen auch Mediziner kämpfen: geiles Abi, aber dumm wie Brot. Das könnte sich ändern, denn ab 2020 kann auch Medizin studieren, wer kein Abitur hat. Die Länder sollen den Weg für Bewerber ebnen, die sich beruflich qualifiziert haben – etwa als Rettungssanitäter. Trotzdem soll die Abi-Note noch wichtiger werden: Statt bislang 20 Prozent der Plätze sollen künftig 30 Prozent an Bewerber mit den besten Abi-Noten vergeben werden. Paul Wrusch