Sylvia Prahl
sucht nach den schönsten Spielsachen
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Wenn selbst an Weihnachten nicht auf die ausgebeulte Jogginghose verzichtet werden mag, könnte mit Modeschmuck gearbeitet werden, um dem Sofa-Look mittels Bling-Bling eine festliche Note zu verleihen. Die Ausstellung „Bijoux Bijoux! Modeschmuck von Chanel bis Dior“ präsentiert im Kunstgewerbemuseum beachtliche Modelle, die von Kindern im Alter von 6 bis 12 Jahren am Sonntag um 14 Uhr im zweistündigen Workshop „Plastik Fantastik: Modeschmuck“ zwar nicht nachgebaut werden können, aber als Inspiration für eigene Armbänder, Ketten oder Ohrringe bestens geeignet sind. Es kommt nicht darauf an, stumpf zu imitieren. Vielmehr sollen die Kids herausfinden, was am Besten zu ihnen passt. Nebenher wird erläutert, wie „echter“ Schmuck von Modeschmuck zu unterscheiden ist und welche Materialien verwendet werden (www.smb.museum, 9 € Gebühr, Eintritt bis 18 Jahre frei, Anmeldung: 2 66 42 42 42).

Eine kleine Auszeit vom Weihnachtsgedrängel bietet das Arsenal Filmatelier am Sonntag um 16 Uhr. In der Filmreihe zum Mitmachen für Kinder, „Großes Kino, Kleines Kino“, werden vier Kurzfilme gezeigt, die sich thematisch „In und um die Schule herum“ bewegen: Darunter Peter Nestlers Film „Aufsätze“, in dem er 1963 eine kleine Schule in den Schweizer Bergen beobachtet. Was sich Mozarts Auge 1956 bot, als er spielende Kinder in New York beobachtete, wird in „What Mozart saw on Mulberry Street“ aufgedeckt, und der Auftakt von Winfried Junges Langzeitstudie aus dem Dorf Golzow, „Wenn ich erst zur Schule geh“, vermittelt den Schulalltag in der DDR 1961.

Wie gehen Kinder damit um, wenn die Großeltern tüdelig werden und am Ende gar die Diagnose Demenz steht? In Kirsten Johns Buch „Opa Rainer weiß nicht mehr“ findet Mia es zunächst noch ulkig, als Opa Rainer seine Schuhe nicht findet. Dass er sie nicht mehr zum Fußballspielen bringen kann, ist schon nerviger. Und als er sie nicht erkennt, kommt Wut ins Spiel. Sein zunehmend sonderbares Essverhalten und dass er aufs Sofa pinkelt, ruft Ekel in ihr hervor. Doch langsam lernt Mia, mit dem veränderten Opa umzugehen und lässt sich auf ihn ein. Wenn Opa langsam zum Kleinkind wird, muss sie die Dinge eben in die Hand nehmen und Opa beim Kekseessen helfen. Dazu kommt die Erkenntnis, „dass früher eben früher war und nie mehr wiederkommt“. Katja Gehrmanns Illustrationen loten mit verschobenen Perspektiven und wild verwischten Farbflächen, die die liebevoll detaillierten Zeichnungen kontrastieren, den schmalen Grat zwischen Hilflosigkeit und Erkenntnis humorvoll aus (Knesebeck, 13 €).