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: Angriff auf taz-Mitarbeiterin

Montagfrüh, gegen 7.50 Uhr, haben Aktivistinnen und Aktivisten der „Identitären Bewegung“ eine Mitarbeiterin der taz vor dem taz-Gebäude in Berlin angegriffen. Die Mitarbeiterin kam gerade zur Arbeit und wollte die sogenannten Identitären daran hindern, Plakate am Haus anzubringen. Daraufhin wurde sie gepackt und am Oberkörper getroffen.

Die Gruppe von etwa sechs Personen der „Identitären Bewegung“ war in einem Auto mit Rostocker Kennzeichen vorgefahren. Sie kamen mit Flugblättern, drapierten einen Haufen Pflastersteine vor dem Haus und wollten ein großes Plakat, das den verletzten Bremer AfD-Landeschef Frank Magnitz zeigt, aufhängen. Damit wollten sie offenbar linke Gewalt thematisieren – ehe sie selbst körperlich gegen die taz-Mitarbeiterin vorgingen.

Augenzeuginnen beschreiben die Szene als aggressiv und bedrohlich. Eine Kollegin rief die Polizei, die sofort kam. Da war die Gruppe bereits verschwunden. Der Staatsschutz hat daraufhin die Ermittlungen übernommen, wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung, des Hausfriedensbruch und Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz.

Am selben Morgen hatten andere „Identitäre“ Aktionen in verschiedenen Städten Deutschlands durchgeführt, etwa bei der Frankfurter Rundschau, am ARD-Hauptstadtstudio und bei der SPD und den Grünen. Als „widerlich und kriminell“ bezeichnete der Fraktionschef der Berliner SPD, Raed Saleh, die Aktionen. „Wir dulden keinen Angriff auf die Demokratie und deren Repräsentantinnen und Repräsentanten!“, sagte Saleh. (taz)