Noch einmal feiern!

China hat 2018 für 352 Milliarden US-Dollar mehr exportiert als importiert. Der größte Überschuss kommt aus dem Handel mit den USA

Der chinesische Außenhandel liegt immer noch gut im Plus. Der Zollstreit mit den USA und das langsamere Wirtschaftswachstum haben die Exporte des Landes erst zum Jahresende gebremst. Wie die Regierung in Peking am Montag mitteilte, gingen sie im Dezember um 4,4 Prozent zurück. Auch die Importe verringerten sich – sogar noch stärker: um 7,6 Prozent.

Dass das chinesische Exportwachstum absehbar abflachen wird, ist schon lange klar. Grund für das schlechtere Abschneiden dürfte neben dem Handels­konflikt mit den USA die nachlassende globale Nachfrage sein. Weil der schwächelnde Außenhandel den Druck auf andere Wirtschaftsbereiche erhöht, versucht Peking bereits, mit einer Reihe von Maßnahmen gegenzusteuern – von höheren Infrastrukturausgaben bis zu Steuersenkungen.

Die Jahresbilanz allerdings fällt noch gar nicht so übel aus – und sie birgt auch eine Überraschung. Insgesamt stiegen die Ausfuhren Chinas 2018 nämlich im Vergleich zum Vorjahr um knapp 10 Prozent, die Einfuhren erhöhten sich um knapp 16 Prozent. In absoluten Zahlen kommt China damit immer noch auf einen Handelsbilanzüberschuss von 352 Milliarden US-Dollar – auch wenn das 16,2 Prozent weniger sind als im Vorjahr.

Das Interessanteste ist der Blick auf den Handel mit einzelnen Ländern: Besonders groß ist der Überschuss mit fast 323 Milliarden US-Dollar ausgerechnet im Handel mit den USA, ganz ­gegen den Trend sind das 17,2 Prozent mehr als 2017. Dabei stiegen die Exporte in die USA den offiziellen chinesischen Zahlen zufolge um 11,3 Prozent, die Importe aus den Staaten ­legten lediglich um 0,7 Prozent zu.

Der chinesische Handelsüberschuss ist den USA schon lange ein Dorn im Auge. Die beiden Volkswirtschaften stecken deswegen seit Monaten in einem Handelskonflikt und überzogen sich seitdem gegenseitig mit einer ganzen Reihe von Strafzöllen.

China will sich nun 2019 ein weniger ehrgeiziges Wachstumsziel setzen. Die Führung in Peking werde voraussichtlich nur noch einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 6,0 bis 6,5 Prozent anpeilen, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters aus Politikkreisen. (rtr/afp/dpa)