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Der Journalist und Gründer des BUND,Horst Stern, ist gestorben

Der Umweltschützer und Journalist Horst Stern ist im Alter von 96 Jahren in Niederbayern gestorben. Das bestätigte sein Sohn. Mit eindrucksvollen, drastischen Filmaufnahmen und Kommentaren hatte Stern vor einem gedankenlosen Umgang mit der Natur gewarnt und Missstände aufgedeckt. Seine ARD-Sendung „Sterns Stunde“ machte ihn berühmt. 1975 gründete er unter anderem mit Bernhard Grzimek den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Zuletzt lebte er in Passau. Er starb bereits am Donnerstag. Seine oft pointierte Kritik brachte ihm den Ruf eines Kronzeugen für die ökologische Bewegung ein. Main-Donau-Kanal oder Tiere in der Pharmaforschung: Horst Stern meldete sich zu Wort und prangerte an. Geboren wurde er 1922 in Stettin (heute Szczecin/Polen). Nach einer Banklehre wechselte er zum Journalismus und begann 1950 bei den Stuttgarter Nachrichten. 1984 zog sich Stern aus der aktuellen Berichterstattung zurück. (dpa)

WDR beendet Arbeit mit Autorin. Die fühlt sich als „Bauernopfer“

Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) hat eine inhaltliche Verzerrung in einer seiner Dokumentationen eingeräumt. In dem Film „Ehe aus Vernunft“ der Sendereihe „Menschen hautnah“ sei die Beziehungsgeschichte eines Paars „in unzulässiger Weise zugespitzt“ worden. „Zwar handelt es sich um eine reale Beziehung, die Gefühlslage wurde aber verzerrt dargestellt.“ Chefredakteurin Ellen Ehni kündigte an, die freie Autorin werde deshalb nicht weiter beschäftigt. Das Vertrauensverhältnis sei zerstört. Der Film und zwei weitere „Menschen hautnah“-Dokus der Autorin waren zuvor in die Kritik geraten. Unter anderem waren nach WDR-Angaben zwei Protagonisten über eine Website gewonnen worden, auf der Sender und Produktionsfirmen Komparsen und andere Mitwirkende für Fernsehsendungen suchen. Zudem gab es Fehler bei Jahreszahlen und Altersangaben. Die Autorin bestritt dagegen, dass sie in unzulässiger Weise zugespitzt habe. „Ich habe Fehler gemacht in Alters- und Zeitangaben, aber ansonsten sind alle drei Filme komplett authentisch“, sagte sie. Viele aus der Fernsehbranche – auch WDR-Redaktionen – suchten sich Protagonisten für Dokus über die Plattform im Internet. „Ich fühle mich als Bauernopfer“, sagte die Autorin. Auch andere hätten Fehler gemacht. (dpa)