Auf den Wahrheit-Altar!

Tragisch: Spender verwechselt Spendenziel

Auf den Altar einer niederbayerischen Kirche hat ein unerkannter Spender 160.000 Euro in einem handwarmen Umschlag „für Afrika“ hinterlassen. Diese Unverfrorenheit meldete am Montag die dpa. Das grenzt an Gotteslästerung! Mal abgesehen davon, dass man nichts auf einem Altar hinterlässt außer Rotweinflecken, schon gar nicht schnöden Mammon – so ein erkleckliches Sümmchen könnten wir hier in der Wahrheit doch viel besser brauchen! Was ist schon Afrika! Wüsteneien, Sand, gefährliche Raubtiere, Elefanten, ein paar gammelige Pyramiden mit in Toilettenpapier eingewickelten Uralttoten und draußen immer noch Wüste! Da verläuft sich doch jede Spende im Sand! Da ist jeder Euro ein verlorener Euro! Was könnten wir hingegen alles mit dem Geld anfangen: den legendären Kühlschrank der Wahrheit neu bestücken; der Leserbrief-Redakteurin ein paar Münzen für Kippen zustecken; in neue Tischtennisschläger investieren; ein bisschen Kontordekoration erwerben; uns eine neue Flasche „Writers Tears“ gönnen; das Wasser im Wahrheit-Jacuzzi auswechseln und uns endlich ein Kotelett mit Blattgold leisten! Also, anonyme Spender dieser Welt: Der Altar der Wahrheit wartet auf Spenden! Die nächsten 160.000 Euro nehmen wir gern entgegen.