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: Luchse in der Hardangervidda

Europas größte Raubkatze: der Luchs Foto: dpa

Unbeweglich sitzt der Luchs im Schnee, vielleicht zehn Meter entfernt. Starr blickt er zu dem Paar mit dem angeleinten Schäferhund. Platt liegt der, hinter den beiden Schutz suchend, auf dem Boden, den Schwanz unter den Bauch geklemmt, den Kopf in den Vorderpfoten verborgen. Ein Häufchen Elend, das der Luchs genau im Visier hat. Das Paar hat dem Hund definitiv keinen Gefallen getan, als es ihn mitgenommen hat nach Langedrag am östlichen Rand der norwegischen Hardangervidda. Auch wenn ein sieben Meter hoher Elektro-Maschendrahtzaun das Luchsgehege umschließt.

Der Langedrag-Naturpark, ein ehemaliger Bergbauernhof, eine Autostunde vom Wintersportort Geilo entfernt, hat sich den Erhalt skandinavischer Tierarten zur Aufgabe gemacht, von denen viele in ihrem Bestand bedroht sind. Mehr als 300 Tiere aus über 20 Arten leben hier: Luchse und Wölfe, Elche und Rentiere, auch Polarfüchse und Wildschweine.

Schulklassen können in Langedrag, einer staatlich anerkannten Bildungseinrichtung, ihre Ferienlager aufschlagen, auch für Urlauber gibt es sommers wie winters Bed & Breakfast, Reitausflüge oder Skiwanderungen gehören zum Programm. Und wenn man unterm Fenster nachts tatsächlich Wölfe heulen hört, ist man der Natur schon ziemlich nahe gekommen. Sven-Michael Veit

Langedrag Naturpark, Tunhovd, N-3540 Nesbyen, ganzjährig 10–19 Uhr geöffnet; Eintritt: Erwachsene 295 NOK, Kinder 250 NOK, Familienticket 1.050 NOK; www.langedrag.no, post@langedrag.no, ☎+4732742550