Frauen fordern Mitbestimmung

Bremer*innen demonstrierten am gestrigen Internationalen Weltfrauentag in der Stadt für Frauenrechte und Solidarität. Die Stadtfrauenkonferenz fordert zudem das Recht auf Frauen*Streik und Paritäts-Gesetz

Eine feministische Kunstguerilla hat diverse Denkmale, hier den Fischverkäufer auf dem Delmemarkt anlässlich des Frauentags umgestaltet Foto: Niko Wolff/Fotoetage

VonJasmin Johannsen

Ein Apfel, ein Schokoriegel und Informationen zur Europawahl am 26. Mai: Brotdosen mit diesem Inhalt verteilten am Freitag Mitglieder des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in der Bremer Innenstadt. Der Anlass war der Weltfrauentag, die DGB Frauen begingen ihn mit einer „aktiven Mittagspause“. In einer Pressemitteilung der Bremer DGB-Vorsitzenden Annette Düring heißt es: „Wir fordern die in den Parlamenten vertretenen Parteien auf, im Rahmen von Wahlrechtsreformen sicherzustellen, dass Männer und Frauen je zur Hälfte die Mandate in den Parlamenten innehaben.“ Alle in Parlamenten vertretenen Frauen sollten fraktionsübergreifende Initiativen für Parität ergreifen, forderte Düring. Schließlich gehöre die Gleichstellung von Männern und Frauen zu den Grundwerten der Europäischen Union. In Bremen haben sich die Bremer Grünen für ein Paritäts-Gesetz ausgesprochen, nach dem jeder zweite Kandidat*innenplatz mit einer Frau besetzt sein soll.

Am Nachmittag zogen Teilnehmer*innen einer „Demonstration für Frauenrechte, Emanzipation, Befreiung und Solidarität“ vom Ziegenmarkt zum Marktplatz. Aufgerufen hatte dazu die Stadtfrauenkonferenz Bremen. In Zeiten, in denen die Regierungen vieler Länder immer mehr nach rechts rückten, werde „ein rückschrittliches Frauenbild gefördert“, heißt es in dem Aufruf zur Demonstration. „Wir leisten Widerstand gegen Diskriminierung, Gewalt, Ausbeutung und Unterdrückung.“

Zudem will die Stadtfrauenkonferenz sich für das Recht auf einen Frauen*Streik einsetzen. „In Spanien und Argentinien streiken die Frauen schon seit einigen Jahren am 8. März“, sagte Matilda, eine Demonstrantin und Iniator*in des Frauenstreiks. Ihren Nachnamen wollte sie nicht nennen. Die Niederlegung der Erwerbs-, aber auch der emotionalen Arbeit müsse am Weltfrauentag ebenfalls in Deutschland möglich sein, findet sie.