was tun in bremen?
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Sa, 13. 4. 11 Uhr, Haus der Wissenschaft

Die Karriere des Rot

Farben bedeuten was. Also haben sie Geschichte. Und je auffälliger eine Farbe, desto bewegter verläuft sie wohl – auch wenn bislang keine systematische Geschichte der Farbpolitik das geklärt hätte. Der aus Bremen stammende Historiker und Kulturwissenschaftler Hanno Balz, der momentan in Cambridge lehrt, hat sich nun der abenteuerlichen Karriere des Rot angenommen. Eine „feindliche Übernahme“ nennt er sie, nicht ohne Ironie, in seinem Vortrag im Haus der Wissenschaft. Lange der Kleidung des hohen Klerus, des Adels, der Reichen, oder – als römische „tunica russa ducalis“ – der hochrangigen Offiziere vorbehalten, hat sich in deren Kreisen im 20. Jahrhundert der Nazischlachtruf verbreitet, nachdem man lieber tot wäre als rot. Denn die Roten, wer könnte das sein, wenn nicht die Kommunisten? Diesen Bedeutungswandel, nicht allein durch die Entwicklung billiger Farbstoffe zu erklären, bestimmt Balz als Ergebnis sozialer Kämpfe und der Auseinandersetzung um symbolische Macht – als Aneignung.

Sa, 13. 4., ab 16 Uhr, Spedition am Güterbahnhof

Die Gesetze des Supermarkts

Das Farbflut-Festival ist zwar leider Geschichte, aber: Sie ist aufgezeichnet worden! Der Katalog von der kollektiven Aktion, bei der 200 Künstler*innen die einen Kilometer lange Deichwand bei Lemwerder in Deutschlands längste Freiluftgalerie verwandelt haben, liegt fertig vor und wird von Speditions-, Farbflut und Supermarkt-Team festlich vorgestellt, inmitten von privaten Flohmarktständen, einer kleinen Kunstschau, gespendetem Essen und von DJ Ute gut aufgelegter Musik – und einem 80er-Jahre-Single-Marathon von DJ Tide.

So, 14. 4. 11 Uhr, Die Wirt Schaft, Helgolander Straße

Plattdüütsch gegenplatt Deutsch

Premiere eines Musikvideos: Das Bündnis „Unser Walle bleibt bunt“ hat in einer Platt-Version des bayrischen Mundartliedes „Mia ned“ von Roland Hefter seine Kritik an der AfD, ihrem nationalistischen Rassismus, ihrer menschenverachtenden Hetze und ihren obskuren Bildungsideen zum Klingen gebracht und als Kurzfilm gestaltet. Die Erstaufführung in der Eckkneipe ist ein Superstart in den Sonntag. Es gibt auch Untertitel.