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„First Reformed“ Foto: Park Circus/Universal

Die Austerität hat sich durch falschen Umgang in Verruf gebracht. Bevor sie zum Inbegriff einer unsozialen Sparpolitik wurde, konnte Austerität noch für eine besondere Art der Schönheit stehen. Paul Schraders „First Reformed“ liefert dafür ein so wunderbares Beispiel, dass man sie rehabilitieren möchte, als Beschreibung einer Methode, die Disziplin und Verzicht nicht gegen andere wendet, sondern den geistigen Konflikt des Wortes enthüllt. Es geht um die ganz, ganz großen Fragen. Darum, wie wir in Zeiten der Klimaerwärmung vor den drohenden Katastrophen die Augen verschließen und wie solche Aussichten unser jetziges, aktuelles Fühlen und Denken bestimmen. Die meisten Filme, die in den letzten Jahrzehnten an diese Fragen rührten, haben das mit viel Getöse und großen Storys getan. Schrader dagegen macht alles im Kleinen fest, mit wenigen Figuren und wenigen Schauplätzen. Gedreht ist sein Film im „Akademie-Format“, das unseren Flatscreen-, Imax- und 3-D-verwöhnten Augen heute wie reinster Pauperismus vorkommt. fsk Kino