Kindergarten mit Pool

Immer mehr Kinder können nicht schwimmen. In Huchting werden Kleinkinder nun ans Wasser gewöhnt

Mit einer mobilen Schwimmschule will die bremische Kirche den Kindern in den Kindertagesstätten den Spaß am Wasser beibringen und sie motivieren, schwimmen zu lernen. Für ein Pilotprojekt wurde auf dem Grundstück der Kindertagesstätte St. Georg in Kirchhuchting eine mobile Schwimmhalle eröffnet.

Betreut werden die Kinder in dem knapp einen Meter tiefen Becken von ehrenamtlichen Schwimmmeistern der DLRG und des Landesschwimmverbandes, sagte Verbandspräsident Stephan Oldag. Allein im vergangenen Jahr seien in Bremen und Umgebung neun Kinder beim Baden ertrunken. In Bremen könnten rund die Hälfte der Schüler der dritten Klasse nicht schwimmen. „Das muss sich ändern.“

DLRG-Landespräsident Martin Reincke verwies auf eine große Zahl von Kindern aus anderen Kulturen ohne Erfahrungen mit dem Wasser. In deren Familien sei es nicht üblich, schwimmen zu gehen.

Klar sei aber auch, dass die Kinder in dem Becken zwar lernen könnten, sich im Wasser zu bewegen. Nach vier Wochen könnten sie aber noch lange nicht schwimmen. Darauf verweist auch der Schwimmlehrerverband. In einer Mitteilung warnte er davor, das Seepferdchenabzeichen als eine Art Schwimmgarantie zu sehen.

Der Vorsitzende des Landesverbandes Evangelischer Kitas, Carsten Schlepper, erklärte, der Standort für die mobile Schwimmschule sei gezielt gewählt worden, weil dort der höchste Anteil an Nichtschwimmern im ganzen Stadtgebiet zu verzeichnen sei. Schlepper machte die sinkende Zahl der Schwimmbäder und die zu hohen Eintrittskosten mitverantwortlich für die wachsende Zahl der Nichtschwimmer.

An diesem Wochenende beginnt in Bremen die Freibadsaison. (epd/taz)