Mietern droht Kostenlawine

ENERGIEWENDE Umweltverbände in Sorge über Preissteigerungen in Milliardenhöhe durch Gebäudesanierungen. Bund soll zahlen

BERLIN dapd/taz | Mehrere Umweltverbände und der Deutsche Mieterbund (DMB) haben die Bundesregierung gemeinsam dazu aufgefordert, den „Stillstand bei der Gebäudesanierung zu überwinden“. Der Bund will im Zug der Energiewende die Anreize steigern, Gebäude besser zu dämmen. Die Umsetzung entsprechender Gesetze stockt allerdings derzeit.

DMB-Sprecher Ulrich Ropertz forderte zu klären, wer die Kosten in Milliardenhöhe für die Maßnahmen übernimmt. Die Mieter allein seien nicht in der Lage, diese zu tragen. „Hier hat die Bundesregierung eine Bringschuld“, sagte Ropertz.

Der Generalsekretär des Deutschen Naturschutzrings (DNR), Helmut Röscheisen, warnte zudem vor einer „Energiearmut“ durch immer höhere Heizkosten. Die Bundesminister Peter Ramsauer (CSU) und Peter Altmaier (CDU) müssten sich derzeit bei der Novellierung der Energieeinsparverordnung 2012 einigen. Im letzten bekannten Entwurf vom Frühjahr hieß es noch, dass Mietsteigerungen für Neubauten nicht auszuschließen seien. Bisher sind Eigentümer verpflichtet, bei umfassenden Renovierungen ihre Häuser besser zu dämmen.

Der Umweltschutzverband Nabu will außerdem für Gebäude verbindliche Energieeffizienzklassen wie bei Elektrogeräten. Dadurch könnten für einzelne Gebäude transparente, verbindliche Sanierungspläne festgelegt werden. Sollten Eigentümer die Ziele nicht rechtzeitig erreichen, könnten sie zu Ersatzzahlungen verpflichtet werden, fordert der Nabu.

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