„Ich hab mich gefreut“

Herr D., ein Brite in offizieller Mission in Berlin

taz: Wie haben Sie auf die Unterschrift Ihrer Regierung unter den „Offenen Brief“ zur Unterstützung der Bush-Administration im Irakkonflikt reagiert?

Herr G.: Als Engländer habe ich mich gefreut, weil das endlich ein Gegengewicht gegen die Ablehnung Deutschlands und Frankreichs schafft. Ich bin dafür, dass Bush unterstützt wird, weil Amerika Unterstützung braucht. Ich finde, die Politik Amerikas wird eine baldige Lösung des Problems bringen. Das Problem ist die Bedrohung, die der Irak nach außen und innen darstellt.

Was meinen Sie, wie die Community ihres Landes in Berlin darauf reagiert?

Ich glaube, sie wird sich freuen. Bis jetzt stand England etwas allein da bei seiner Unterstützung der USA. Das glaube ich zumindest von den Briten aus meinem Bekanntenkreis sagen zu können, die hier in Berlin leben.

Glauben Sie, dass mit dem Offenen Brief gezeigt wird, dass Ihr Land und die Mitglieder der Community die Kriegspolitik Bushs unterstützen?

Wenn man dagegen ist, sagt man, das ist Kriegspolitik, wenn man dafür ist, sagt man Friedenspolitik.

Trägt der Brief zur Spaltung Europas bei?

Auf keinen Fall. Man muss unterschiedlicher Meinungen über einzelne Fragen sein dürfen.

Ist dieser Schritt eine Abgrenzung zum „alten Europa“?

Nein. Großbritaninnen, Italien, Spanien, Portugal, Polen, Ungarn, Dänemark, Tschechien sind schon immer altes Europa.

INTERVIEW: WALTRAUD SCHWAB