Asylbewerberheim in Tröglitz: Rechtsextreme demonstrieren

Neonazis demonstrieren gegen die Unterbringung von Asylbewerbern im Ort. Es gibt Morddrohungen gegen den zurückgetretenen Bürgermeister, die Polizei ermittelt.

In dieses Gebäude sollen ca. 40 Asylsuchende einziehen Bild: imago/steffen schellhorn

TRÖGLITZ dpa | In der Ortschaft Tröglitz in Sachsen-Anhalt haben am Sonntag rund 180 Rechtsextremisten und Anwohner gegen die geplante Unterbringung von 40 Asylbewerbern protestiert.

Die Demonstranten durften wegen strenger Auflagen des Landkreises nur durch Nebenstraßen und nicht vor die Wohnhäuser örtlicher Politiker ziehen, wie die Polizei mitteilte. Sie bestätigte einen entsprechenden Bericht des MDR Sachsen-Anhalt.

Der Tröglitzer Ortsbürgermeister Markus Nierth war Anfang März zurückgetreten, weil Rechtsextreme vor seinem Wohnhaus gegen die Unterbringung von Asylbewerbern demonstrieren wollten. Nierth fühlte sich von Politik und Bevölkerung nicht ausreichend geschützt und unterstützt. Sein Schritt hatte eine bundesweite Debatte über den Schutz von Politikern vor Demonstranten ausgelöst, die Entscheidungsträger auch in ihrer Privatsphäre unter Druck setzen wollen.

Ebenfalls am Sonntag kamen rund 200 Menschen zu einem Friedensgebet in der Tröglitzer Kirche zusammen, unter ihnen auch Nierth und der Landrat des Burgenlandkreises, Götz Ulrich (CDU). Gegen den Ex-Bürgermeister soll es inzwischen Morddrohungen geben, weshalb das Landeskriminalamt eingeschaltet worden sein soll.

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