Autos senden Daten über Fahrer: Der Fahrersitz spioniert

Eine neue ADAC-Studie zeigt, wie viele Daten moderne Autos über ihre Fahrer sammeln. Und an die Hersteller übermitteln.

Nächtlicher Blick auf eine Autobahn mit starkem Verkehr

Wohin fährt er? Und wann? Auch über ihn werden Daten gesammelt Foto: dpa

BERLIN taz | Moderne Autos sammeln umfangreich Daten über ihre Fahrer, ohne dass diese es bemerken müssen. Das zeigt eine neue Studie des ADAC. Die untersuchten Fahrzeuge speichern und übermitteln Fahrtstrecken, den bevorzugten Automatikmodus oder Gurtstraffungen bei ruckhaftem Anfahren, aber auch die Fahrersitzeinstellung, die zeigt, wer wann wohin fährt.

Wer diese Daten kennt, kann mit ihnen Rückschlüsse auf das Fahrverhalten ziehen. Fährt das Auto nur Kurzstrecken, sitzt ein risikobereiter Fahrer am Steuer? Erkenntnisse, die für Versicherungen wertvoll sein können. Auch Positionsdaten übermitteln einige Modelle. Diese können dazu beitragen, ein Persönlichkeitsprofil des Fahrers zu erstellen. Parkt das Fahrzeug jeden Tag nach Feierabend bei einer Fastfoodkette oder vor einem Fitnessstudio?

Die Experten untersuchten vier Modelle: BMW 320d, Mercedes B-Klasse, die Elektroautos BMW i3 und Renault Zoe. Bislang kannten nur die Hersteller und Zulieferer die Details. Die ADAC-Untersuchung entschlüsselte nun die Kommunikation zwischen Auto und Hersteller.

„Die Verbraucher müssen wissen, wer in ihrem Fahrzeug welche Daten und in welchem Umfang ausliest“, forderte Gerd Billen, Staatssekretär im Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz. Der ADAC schlägt eine „Autodatenliste“ vor, in der Hersteller künftig Auskunft über die Datennutzung geben müssen. Bislang willigen offenbar Verbraucher beim Kauf in die Datenverarbeitung mit ein.

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