Der zeozwei Wochenüberblick #12: Paris – war da was?

Die Fünf-Minuten-Lektüre für Ökos und solche, die das eigentlich nie werden wollten.

So wird das nichts mit den 1,5 Grad. Bild: dpa

18 Prozent der Stimmberechtigten in Baden-Württemberg halten für ihre Entscheidung bei der Landtagswahl umwelt- und energiepolitische Fragen für wichtig. Damit liegt Öko kurz nach der angeblich historischen Pariser Konferenz abgeschlagen hinter dem Toptthema Flüchtlingsituation und auch der inneren Sicherheit, der Wirtschaftspolitik, sozialer Gerechtigkeit sowie Bildungspolitik.

In unserer Aufregungs-Mediengesellschaft gibt es immer genau ein Thema, das alle Kräfte von Gesellschaft und Politik bindet, weil es so wichtig zu sein scheint, dass alles den Bach runter geht, wenn nicht sofort Lösungen präsentiert werden. Das war schon in der Griechenland-/Euro-Diskussion so. Bis die Geflüchtetendiskussion kam und es war, als hätte es Griechenland nie gegeben. Oder um es präzise zu sagen: Diese Probleme gibt es weiter, sie berühren nur niemanden, außerhalb von Griechenland.

So ähnlich ist es mit dem Klimagipfel von Paris. Der endete mit einem großartigen Beschluss: Hurra, wir erwärmen nur um 1,5 Grad. Super, sagten alle. Und gingen ihrer Wege. Heute scheint sich kaum einer noch an Paris erinnern zu können. Wie die 1,5 Grad konkret umgesetzt werden? Dafür gibt es keinen Plan. Nicht einmal oder schon gar nicht in Deutschland. Es hat ja auch tatsächlich keiner einen Kopf dafür.

Was sagt uns das? Es sagt uns, dass es immer etwas geben wird, das in einer Gegenwartssituation wichtiger ist oder zu sein scheint als die sozialökologische Transformation. Die große Frage ist: Was tun?

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Den zeozwei Wochenüberblick vom zeozwei-Chefredakteur Peter Unfried können Sie gerne auf unserer Facebook-Seite diskutieren.

Atomausstieg: Was die Kommission zur Finanzierung des Atomausstiegs plant: Die Energiekonzerne Eon, RWE, EnBW und Vattenfall sollen etwa die Hälfte der 38 Milliarden Euro an Rückstellungen für die atomare Entsorgung an den Staat abtreten. Die Stromkonzerne sind voll verantwortlich für den Rückbau der AKW sowie für die Behälter mit hoch radioaktivem Müll. Parallel soll der Staat dafür dann die Verantwortung für die Zwischen- und Endlagerung des hoch radioaktiven Mülls übernehmen.

 

Tod: Die Reduzierung von Emissionen im Energie- und Transportsektor der USA könnte fast 300.000 frühe Tode verhindern, sagt eine neue Studie.

 

Solarenergie-Krise: Solarworld-Chef Frank Asbeck will den Turnaround geschafft haben: „Made in Germany funktioniert“. Das Interview in der taz.

Baden-Württembergs Grüner Ministerpräsident Kretschmann steht hinter ihrer Flüchtlingspolitik.

Wenn er dadurch die Wahl gegen CDU gewinnt, sieht sie alt aus.

„Sie wollen möglichst später arbeits- und obdachlos werden, am besten gar nicht. Es soll die anderen treffen. Zu schwach für Solidarität, aber schlau genug, um sich gegen möglicherweise noch Schwächere zusammenzurotten.“

 

Dietmar Dath über die Fremdenfeinde in Sachsen in der FAZ.

Anfang oder Ende? Ministerpräsident Kretschmann im taz-Gespräch zur Landtagswahl 4. März, Tübingen, 20 Uhr, Kino Museum, Am Stadtgraben 2, 72074 Tübingen

 

Die offene Gesellschaft - welches Land werden wir? Diskussion. 8. März, Bonn, Brotfabrik, 19 Uhr

 

8. März: Die neue zeozwei mit dem Schwerpunkt "30 Jahre Tschernobyl" erscheint.

 

That wraps it up for today. Until next week: Keep your feet on the ground and keep reaching for the stars.