Der zeozwei Wochenüberblick #18: Der Van-der-Bellen-Check

Seine Wahl ließ in Europa viele erleichtert aufatmen. Aber wer genau ist eigentlich der neu gewählte Bundespräsident Österreichs?

Der Doppelte Van der Bellen. Mit 31.026 Stimmen Vorsprung ab in die Wiener Hofburg. Bild: dpa

Alexander Van der Bellen, Bundespräsident von Österreich.

Jahrgang: 1944

Wo kommt der Name her? Seine Vorfahren väterlicherseits wanderten zur Zeit Peters des Großen von Holland nach Russland aus (um 1700 herum).

Früheste politische Erinnerung: Dien Bien Phu (1954).

Richtig politisiert: 1968 war „Erweckungserlebnis“.

Erste Partei: SPÖ (Mitte 70er).

SPÖ-Entfremdung: Der geplante Bau des AKW Hainburg 1984 desillusionierte ihn, was die „Erneuerungskraft“ der SPÖ anging.

Grüne: Ab 1994 Nationalrat (entspricht MdB), 1997 bis 2008 Bundessprecher (entspricht Parteichef). Bestes Nationalrats-Ergebnis der Grünen: 11,1 Prozent (2006). Seit seinem Wahlsieg „ruht“ seine Parteimitgliedschaft.

Geheiratet: 2015. Zum zweiten Mal, eine Grünen-Funktionärin.

Altersunterschied: 20 Jahre.

Auto: Toyota Prius Hybrid. (Verbrauch: 5 Liter Benzin.)

Stadtverkehr: U-Bahn, Taxi.

Im Bundespräsidentenwahlkampf: ÖBB (Österreichische Bundesbahn).

Rauchen: Eine Schachtel pro Tag.

Opernballbesuche: Null. „Aber zu jedem Amt gehören Tätigkeiten, die man nicht so gerne macht.“

Ökofaktor? „Ich bin öko schlechthin.“

Mehr:Die Kunst der Freiheit“, Brandstätter, 2015. „Der vormals grüne Professor zeigt sich darin als klassischer Liberaler, Citoyen und Weltbürger“ (falter-Rezension).

• Fragen, Beiträge, Themenscouting? unfried[at]taz.de

• zeozwei auf Twitter folgen? @zeozwei

Den zeozwei Wochenüberblick vom zeozwei-Chefredakteur Peter Unfried können Sie gerne auf unserer Facebook-Seite diskutieren.

Der Grüne Alexander Van der Bellen ist zum Österreichischen Bundespräsidenten gewählt worden.

Die Repräsentation der sozialökologischen Transformation war nicht der Grund, warum er gewählt wurde.

„Es ist evident, dass die beiden ehemaligen großen Volksparteien alles taten, um sich abzuschaffen. Sie hatten eine bequeme Mehrheit, und was machten sie? Sie machten sich an – aus Angst vor möglicherweise 30 Prozent Freiheitlichen. Sie übernahmen deren Losungen, setzten Schritt für Schritt deren Forderungen um. Sie haben das Kunststück zuwege gebracht, die 70 Prozent, die nicht freiheitlich gewählt hatten, zu frustrieren, und zugleich 30 Prozent darin zu bestätigen, erst recht freiheitlich zu wählen. So sind alle jetzt frustriert, unzufrieden oder wütend.“

 

Der Wiener Schriftsteller Robert Menasse im Kurier über die Fehler der Volksparteien SPÖ und ÖVP, aus denen fast ein nationalistischer Rechtspopulist als Österreichs Bundespräsident gefolgt wäre.

Oliver Krischer, Umwelt- und Energieexperte der Grünen Bundestagsfraktion, stellt seit Tagen auf twitter Fragen an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt. Aber Dobrindt schweigt.

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Warum bremst die Regierung die Energiewende aus?

 

No Amazon: Seit rund zwei Jahren versucht die Berliner Onlineplattform Fairmondo, eine faire Alternative zu Amazon und anderen Anbietern im Netz aufzubauen.

 

Energiebürger: Das Finanzministerium will künftig auch selbst verbrauchte Sonnenenergie besteuern. Das würde vor allem Mieter und Gewerbe treffen.

 

Sozialökologische Transformation: Effiziente Technik oder Kultur des „Genug“ oder Verzahnung von beidem - aber wie? klimaretter.info-Streitgespräch zwischen Energiexperte Andreas Kuhlmann, der Böll-Co-Vorsitzenden Barbara Unmüßig und dem Suffizienz-Befürworter Manfred Linz.

27. Mai: Die offene Gesellschaft - welches Land werden wir? Diskussion. Berlin, Friedrich-Ebert-Oberschule, 10.45 Uhr 

3. Juni: Nürnberg, Künstlerhaus, 14 Uhr.

 

31. Mai: Der neue Untertan. Populismus, Postmoderne, Putin. Buchvorstellung, Autor Boris Shumatsky im Gespräch mit taz-Redakteur Jan Feddersen, Berlin, tazcafe', 19 Uhr.

 

That wraps it up for today. Until next week: Keep your feet on the ground and keep reaching for the stars.