Die Hamas verschärft ihr Strafrecht: Drei Hinrichtungen im Gazastreifen

Erstmals seit der Machtübernahme 2007 exekutiert die Hamas Menschen ohne einen politischen Hintergrund. Weitere Hinrichtungen sind angekündigt.

Der Schatten eines Soldaten auf einer lehmartigen Wand

In Gaza hält der Staatsanwalt wieder das Gewehr in der Hand Foto: dpa

GAZA dpa | Die radikalislamische Hamas hat drei verurteilte Mörder im Gazastreifen hingerichtet. Die Exekutionen hätten nicht öffentlich am frühen Dienstagmorgen stattgefunden, teilte das Innenministerium der Hamas mit.

Vergangene Woche hatte Hamas-Staatsanwalt Ismail Dschaber gesagt, 13 verurteilte Männer sollten öffentlich exekutiert werden. Die Vereinten Nationen und die Europäische Union hatten diese Pläne verurteilt. Kurz darauf sprach Dschaber nur noch davon, dass die Hinrichtungen vor Medienvertretern stattfinden könnten.

Mit den drei Hinrichtungen hat die Hamas erstmals seit der Machtübernahme 2007 Menschen für Mord exekutiert. Bisher wurden nur Palästinenser hingerichtet, die der Zusammenarbeit mit Israel beschuldigt worden waren.

Nach Angaben der Hamas hatten die drei Männer unabhängig voneinander drei Menschen getötet und ihre Taten gestanden. Die Männer seien in der Stadt Chan Junis im südlichen Gazastreifen erschossen worden. Familienmitglieder der Opfer seien bei den Exekutionen dabeigewesen.

Vergangene Woche hatten Hamas-Abgeordnete eine neue Verordnung zur Todesstrafe im Gazastreifen gebilligt. Dschaber teilte am Donnerstag mit, dass diese Woche fünf verurteilte Mörder hingerichtet werden sollten. Acht weitere sollten nach dem Fastenmonat Ramadan im Juli exekutiert werden.

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