Die Wahrheit: Happy Endspiel

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Die Leserschaft darf sich diesmal an einem Poem über die Rache des Unsportlichen erfreuen.

Ein Mann kniet auf einem Fußballfeld hat den Kopf auf den Rasen gelegt und den Hintern dem Betrachter entgegengestreckt

Du warst dieser Einzige unter den Vielen… Foto: dpa

Du warst dieser Einzige unter den Vielen,

mit teigiger Haut und Akne mit Stippen,

Pommes-Pummel, Speck auf den Rippen.

Viel zu viel Pfunde

und bei Bundesjugendspielen

nicht mal ’ne Siegerurkunde.

Du hast dem Lehrer die Tasche getragen

und musstest auf den Sportplätzen büßen.

Den Streber mit den zwei linken Füßen

durfte jeder quälen

und niemals nicht, da gab’s keine Fragen,

in die Mannschaft wählen.

Du warst dir seinerzeit völlig im Klaren:

Das Rückspiel werde ich nicht verlieren.

Mein Rache-Gericht muss ich kalt servieren,

mit eisigem Grinsen.

Meine Peiniger zahlen in ein paar Jahren,

alles zurück, zuzüglich Zinsen.

Man trifft sich bekanntlich zweimal im Leben,

darum haben heute die andren verloren.

Du sitzt nicht in Köln vor den Monitoren,

um Trost zu spenden.

Hast das Tor genommen, hast Abseits gegeben.

Spiele können auch happy enden.

Die Moral von der Geschicht:

Hochmut lohnt im Fußball nicht.

Schieße härter, renne schneller,

dann musst du nicht in den Keller.

Doch den, der „fair geht vor“ nicht kennt,

besiegt der Video-Assistent.

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kari

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