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Die neue taz im Netz Ein Designsystem wie ein Baukasten

Produktentwickler Jean-Philipp Baeck erklärt, wie die taz ihre digitalen Inhalte in die Zukunft führt, damit ihr Journalismus weiter hervorsticht.

Jean-Philipp Baeck Stephanie Steinkopf

Berlin, 22.08.21 | Von JEAN-PHILIPP BAECK

Wenn sich in Filmen die Zukunft vorgestellt wird, so ist diese oft laut, schrill und überfordernd. Selbstfliegende Autos düsen durch die Luft, überall blinkt und piept es. Doch wir sollten uns von solchen Zukunftsbildern nicht einschüchtern lassen. Wenn wir sie selbst gestalten, können neue Entwicklungen Erleichterung bringen und moderne Hilfsmittel Barrieren verringern.

In der Corona-Pandemie haben digitale Werkzeuge vielerorts überhaupt erst ermöglicht, dass wir uns noch begegnen und das soziale Leben weitergeht. Auch im Journalismus beobachten wir zunehmend, welche tollen Möglichkeiten bestehen. Immer mehr gut gemachte interaktive Grafiken vermögen es, die komplexen Zahlen und Entwicklungen in einer Weise darzustellen, dass sie eine Orientierung bieten.

Interaktive Darstellung der taz Inhalte

Diesen Weg haben wir auch in der taz weiterbeschritten – für die Corona-Zahlen ebenso wie für die Aufbereitung von Hannibals Netzwerk, indem wir anlässlich des Prozessbeginns gegen den Soldaten Franco A. den Zusammenhang von rechtsextremen Soldaten, konspirativen Polizisten und privaten Kämpfern interaktiv dargestellt haben.

Diese digitalen Möglichkeiten wollen wir weiter ausbauen und unterstützen. Wir wollen online den linken, kritischen und unabhängigen Journalismus der taz hervorstechen lassen. Wir wollen die Webseite verbessern und erneuern. Und bei all dem haben wir Sie im Blick: Sie, die GenossInnen, die treuen LeserInnen ebenso wie alle Interessierten.

Diese wichtige Perspektive haben wir uns bereits in den letzten Jahren hinter die Ohren geschrieben. Denn der Bau des neuen Webauftritts ist in vollem Gange. Mit externer und interner Expertise stellen wir die Erfahrung der NutzerInnen vornan.

Neues System für den Verlag

Zunächst widmen wir uns dem Onlinebereich des Verlags. Wie beim Bau eines neuen Hauses braucht es dazu sowohl das Zusammenspiel verschiedener Gewerke als auch das Material, die Werkzeuge, das Fundament und eine Vision. Um ein gutes und stabiles Fundament haben wir uns zuletzt gekümmert. Für den Verlag suchten wir uns ein neues System, um unsere Inhalte im Netz zu organisieren und zu steuern.

Die WebentwicklerInnen kümmerten sich zudem um die Auswahl neuer Werkzeuge, um die Seite zusammenzufügen. Auch die Technik modernisieren wir im Hintergrund, um in Formularen Abonnements abzuschließen oder mit einem „taz-zahl-ich“-Beitrag unseren Journalismus zu unterstützen. Gleichzeitig räumen wir auf und setzen auf eine sinnvolle Sortierung.

Neues Design

Sichtbar wird für Sie am Ende nur ein Teil dieser Arbeit – dann, wenn Sie demnächst ein neues Design bestaunen können, mit dem wir uns der Formsprache angleichen, die Sie aus der Printzeitung und aus unserer neuen App kennen. Auf die Erneuerung des Verlagsbereichs folgt der redaktionelle Teil. Und die Arbeit an der Webseite wird darüber hinaus weitergehen.

Auch dafür schaffen wir die Grundlagen, indem wir ein Designsystem wie einen Baukasten aufbauen, der auf Erweiterbarkeit ausgelegt ist. Bei all dem haben wir im Blick, dass am Ende nichts unnötig blinkt und piept und selbstständig davonfliegt, sondern Sie sich freuen, die taz digital zu lesen.

Jean-Philipp Baeck(*1983) ist Soziologe und Kulturwissenschaftler. Er war Chef vom Dienst der taz nord bis Ende 2019. Sein Volontariat absolvierte er ab 2011 in Bremen, zuletzt arbeitete er als SEO-Redakteur. Seit 2020 ist er Produktentwickler für die taz im Netz