„Draw-Something“-Hype flacht ab: Es hat sich ausgemalt

Vor einem Monat begann der Hype um die App „Draw Something“. Nun sinken die Nutzerzahlen. Eine Abo-Falle könnte dafür mitverantwortlich sein.

Liegt etwa hier die App „Draw Something“ begraben? Bild: Du Pham/Bastian Waidelich

BERLIN taz | Es war einmal in einem Land voll kryptischer Pinselstriche, einer Farbpalette und den daraus resultierenden Ratespielen. Das Land heißt „Draw Something“ und es ist eine App.

Knapp einen Monat nach dem Hype um die App „Draw Something“, einem Besitzerwechsel für 180 Millionen US-Dollar und Platz 1 der Download-Charts muss das jüngste App-Mitglied des Social-Media-Games Spezialisten „Zynga“ nun sinkende Nutzerzahlen hinnehmen. Laut einer Statistik, die jetzt von „AppData“ veröffentlicht wurde, hatte die App Anfang April täglich an die 14 Millionen Spieler, heute sind es knapp 10 Millionen.

Mögliche Ursachen dafür könnten sein, dass viele Nutzer aus Neugier die App herunterluden und ausprobierten, aber nicht wirklich regelmäßig weitermalten. Der andere Grund wiegt in Form eines Vorwurfs etwas schwerer: „Draw Something“ lockt die Nutzer in eine Abo-Falle. Der Sicherheitsexperte Tim Armstrong vom Software-Sicherheitsunternehmen „Kaspersky" stellte fest, dass beim Malen und Spielen im unteren Bildschirmbereich Bannerwerbung eingeblendet wird.

So weit so gut, doch gleicht die Bannerwerbung optisch stark einer Benachrichtigung von Facebook. Geworben wird damit, eine bessere Akkulaufzeit zu erhalten. Der User muss dazu "nur" einige einfache Fragen zu seinem Akku beantworten.

Der Abofalle entkommen

Nach der Beantwortung dieser und anderer Fragen muss eine Nummer gewählt werden, um sich zu verifizieren. Mit wenigen Schritten zu einer besseren Akkulaufzeit? Davon ist nicht weiter die Rede. Das einzige, was die Prozedur bringt, ist ein monatlicher SMS-Service. Kostenpunkt 9,99 US-Dollar. Was sich hinter dem SMS-Service verbirgt, ist nicht ersichtlich.

Wie kann man dieser Falle entgehen? Die kostenpflichtige Version von „Draw Something“ ist werbefrei. Ah ja. Doch sollte die Schuld nicht bei den Programmierern gesucht werden, diese überlassen laut Heise-Online die Vermarktung und Platzierung der Werbeflächen etablierten Anzeigennetzwerken. Dadurch kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch weitere Apps von der Falle betroffen sind.

Trotz der ganzen Schwarzmalerei bleibt „Draw Something“ weiterhin Spitzenreiter der Facebook-App-Charts. Gemessen an den DAU, kurz für Daily Active User, verzeichnet "AppData" für "Draw Something" immer noch 36,3 Millionen Nutzer monatlich.

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