Erste Anklage nach G20-Krawallen: Feuerwerk und Reizgas im Rucksack

Ein 24-Jähriger soll während der Proteste gegen den G20-Gipfel in Hamburg Feuerwerkskörper und Reizgas im Rucksack gehabt haben. Jetzt wurde Anklage erhoben.

Ein ausgebranntes Auto

Nach den Krawallen rund um den G20-Gipfel ist jetzt ein Protestteilnehmer angeklagt Foto: dpa

HAMBURG afp/dpa | Gut einen Monat nach den Ausschreitungen rund um den G20-Gipfel in Hamburg hat die Staatsanwaltschaft die erste Anklage gegen einen mutmaßlichen Gewalttäter erhoben. Der Prozess gegen den aus Polen stammenden Mann soll am 29. August beginnen, wie Oberstaatsanwalt Carsten Rinio am Dienstag sagte. Zuvor hatte das Hamburger Abendblatt darüber berichtet.

Dem 24-Jährigen werden nach Angaben eines Behördensprechers vom Dienstag Verstöße gegen das Versammlungs-, Sprengstoff- und Waffengesetz vorgeworfen.

Er wurde demnach am zweiten Gipfeltag auf dem Weg zu einer Demonstration von Gipfelgegnern unter anderem mit sechs Feuerwerkskörpern und einem verbotenen Reizgassprüher im Rucksack aufgegriffen und festgenommen. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft.

Die Hamburger Staatsanwaltschaft führt nach eigenen Angaben 162 Ermittlungsverfahren wegen Straftaten im Zusammenhang mit dem G20-Gipfel. Neben dem 24 Jahre alten Polen sitzen noch weitere Tatverdächtige aus dem Ausland in Untersuchungshaft, nähere Angaben konnte Rinio zunächst nicht machen. Kurz nach den Krawallen waren es neben Deutschen auch Bürger aus Frankreich, Italien, Spanien, Russland, den Niederlanden, der Schweiz und Österreich gewesen.

Während des zweitägigen Gipfel der Staats- und Regierungschefs der 20 großen Industrie- und Schwellenländer in Hamburg hatte es Anfang Juli schwere Krawalle gegeben. Randalierer lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei, zündeten zahlreiche Autos an und plünderten einige Geschäfte. Wegen der Vorgänge geriet auch Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) unter Druck.

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