Europäischer Grenzzaun in Afrika: Massenflucht verhindert

Rund 1.600 Afrikaner haben versucht, die Grenzanlagen zwichen Marokko und der spanischen Enklave Ceuta zu überwinden. Polizisten drängten sie zurück.

Diesmal hat es nicht geklappt, die Grenzanlagen zu überwinden. Bild: dpa

MADRID afp/ap | Mehr als 1.600 afrikanische Flüchtlinge haben am Dienstag vergeblich versucht, von Marokko aus die Grenze zur spanischen Exklave Ceuta zu überwinden. Im Morgengrauen hätten sich zunächst insgesamt 1.200 Flüchtlinge in drei Gruppen der Grenze genähert, sagte ein Sprecher der Stadtverwaltung. Später habe eine vierte Gruppe von rund 450 Afrikanern erneut versucht, durch den Grenzübergang zu gelangen.

Die spanischen und marokkanischen Sicherheitskräfte hätten sich so koordiniert, dass letztlich keiner nach Ceuta gelangt sei, sagte der Sprecher.

Eine erste Gruppe von Flüchtlingen versuchte den Angaben zufolge, über den Grenzübergang Tarajal auf spanischen Boden zu gelangen. Eine zweite Gruppe habe einen Kilometer weiter den Zaun gestürmt, während eine dritte Gruppe angesichts der spanischen und marokkanischen Polizeikräfte kehrt gemacht habe.

Auch der vierten Gruppe sei es nicht gelungen, auf spanischen Boden zu gelangen, sagte der Sprecher. Die beiden spanischen Exklaven Ceuta und Melilla erleben seit zwei Wochen Massenanstürme, nachdem Spanien neue Anweisungen an seine Sicherheitskräfte herausgegeben hatte.

Am 6. Februar waren mindestens 14 Flüchtlinge beim Versuch ertrunken, schwimmend über das Meer nach Ceuta zu gelangen. Der Einsatz von Gummigeschossen durch die spanischen Sicherheitskräften führte in Spanien zu einer heftigen Debatte über den Umgang mit den Flüchtlingen. In der Folge wurde der Einsatz von Gummigeschossen gegen die Flüchtlinge verboten.

Seitdem gab es eine Reihe teils erfolgreicher Versuchen, in die Exklaven zu gelangen. Erst am 28. Februar gelangten 200 Migranten über den Grenzzaun nach Melilla. Schätzungsweise 25.000 Menschen aus der Region südlich der Sahara, die nach Europa wollen, halten sich derzeit in Marokko auf.

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