Flüchtlingspolitik in Deutschland: Gewaltausbruch in Flüchtlingsheim

Bei Ausschreitungen in einem überbelegten Flüchtlingsheim in Suhl wurden 17 Menschen verletzt. Rechte versuchen den Vorfall zu instrumentalisieren.

Thügida protestiert prompt gegen die Flüchtlinge, eine Gegendemonstration hält dagegen

Thügida protestiert prompt gegen die Flüchtlinge, eine Gegendemonstration protestiert gegen Thügida Foto: dpa

BERLIN dpa | Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat die Ausschreitungen in einem überlegten Flüchtlingsheim im thüringischen Suhl scharf kritisiert. Er habe kein Verständnis für solche Gewaltanwendungen durch Asylbewerber, sagte de Maizière am Donnerstagabend in Berlin. Auch hiergegen müsse hart vorgegangen werden – ebenso wie gegen Angriffe auf Flüchtlinge. „Menschen, die bei uns Schutz erwarten (...) und die hier aufgenommen werden, haben sich an deutsches Recht und Gesetz zu halten“, betonte er.

Der Minister räumte aber ein, Gemeinschaftsunterkünfte seien generell mit Risiken verbunden. „Je mehr Menschen auf engem Raum zusammen sind, desto schwieriger wird es.“ Wenn die thüringische Regierung nun Asylbewerber getrennt nach Ethnien unterbringen wolle, könne sie dies tun. Dafür gebe es bereits Beispiele.

Am Donnerstagabend hatten nach Polizeiangaben etwa 600 Menschen gegen die Unterkunft demonstriert. Die Anmeldung zu der Kundgebung sei aus der rechten Szene gekommen, sagte ein Polizeisprecher. Suhls Oberbürgermeister Jens Triebel (parteilos) hatte es zuvor als unerträglich bezeichnet, dass rechte Gruppierungen versuchten, die Vorfälle in dem Heim zu instrumentalisieren. An einer Gegendemonstration beteiligten sich laut Polizei etwa 75 Menschen.

Religiöse Konflikte hatten in dem überbelegten Flüchtlingsheim Ausschreitungen mit mindestens 17 Verletzten ausgelöst. 120 Polizisten sowie Sanitäter und Feuerwehrleute waren im Einsatz, um den Gewaltausbruch unter Kontrolle zu bringen.

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