Geflüchtete Türken in Griechenland: Acht Offiziere dürfen erstmal bleiben

Die Offiziere werden nicht ausgeliefert, solange ihre Asylanträge geprüft werden. Sie wurden aber wegen illegaler Einreise verurteilt.

Zwei Grashalmen ist ein tarnfarbener Hubschrauber zu sehen

Mit diesem Hubschrauber flohen die Offiziere aus der Türkei Foto: dpa

ATHEN taz | Zwischenziel erreicht: Wegen ihrer Notlage sprach das Gericht von Alexan­droupolisdie acht türkischen Militärs, die während des Putschversuchs am Samstag nach Griechenland geflüchtet waren, vom Vorwurf des „illegalen Flugs“ nach Griechenland frei. Sie wurden aber zu zwei Monaten auf Bewährung wegen „illegaler Einreise“ verurteilt.

Mit einem türkischen Militärhubschrauber hatten sich die Geflüchteten nach Hellas abgesetzt und dort politisches Asyl beantragt. Da sie nicht vorbestraft sind, war die milde Bewährungsstrafe zu erwarten. Bis die Behörden über ihre Asylanträge entschieden haben, bleiben die Militärs in Polizeigewahrsam.

Darum hatten nach übereinstimmenden Medienberichten die Offiziere selbst aus Angst um ihr Leben gebeten, auch für den Fall eines Freispruches. Ihre Angst scheint nicht unbegründet: In Alexandroupolis ­demonstrierten Hunderte Menschen türkischer Herkunft gegen die angeblichen Putschisten und verlangten ihren Auslie­ferung an die Türkei. Anwälte aus Istanbul versuchten dem Verfahren beizuwohnen, wurden aber vom Gericht abgewiesen.

Am Mittwoch wurden die Angeklagten vom griechischen Grenzort Ferres auf eine andere Polizeiwache in der Provinzhauptstadt Kavala gebracht, da sie von „Unbekannten“ mit Drohungen für Leib und Leben konfrontiert wurden.

Parallel zum Strafprozess läuft das Asylverfahren der Offiziere, das erheblich länger dauern wird. Am Dienstag fand die erste Anhörung bei den griechischen Asylprüfern statt, in der nächsten Woche steht eine weitere Anhörung an. Nach Angaben ihrer Anwälte werde es „ein paar Wochen“ bis zur Entscheidung dauern. Kommentatoren rechnen hingegen mit „bis zu drei Monaten“.

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