Gewaltbereite Separatisten in Italien: Trecker zum Panzer umgebaut

Separatismus hat in Norditalien Tradition. Jetzt wirft die Justiz jedoch einer ganzen Gruppe vor, sie habe Venetien gewaltsam von Italien trennen wollen.

Sollte eingenommen werden: der Markusplatz in Venedig. Bild: dpa

ROM dpa | Spezialeinheiten der Polizei sind am Mittwoch gegen mutmaßlich gewaltbereite Separatisten in der norditalienischen Region Venetien vorgegangen. Zwei Dutzend Personen wurden unter Terrorverdacht festgenommen, wie italienische Medien berichteten. Gegen weitere 27 Separatisten wird noch ermittelt.

Den 24 Verhafteten wird unter anderem vorgeworfen, ein gepanzertes Fahrzeug für eine geplante „Aktion“ auf dem Markusplatz in Venedig gebaut zu haben. Der zum Panzer umgebaute und mit einer 12-Millimeter-Kanone ausgestattete Traktor wurde beschlagnahmt.

Der Staatsanwalt von Brescia, Tommaso Buonanno, wirft den Separatisten vor, „die Unabhängigkeit vom italienischen Staat mit Rückgriff auf Methoden der Gewalt und des Volksaufstandes“ anzustreben. Sie hätten die demokratische Ordnung untergraben wollen. Eine Verbindung zu der populistisch-föderalistischen Lega Nord gebe es dabei jedoch nicht, unterstrich Buonanno am Mittwoch in Brescia.

Mit Franco Rocchetta ist auch ein prominenter Separatist und früherer Parlamentarier unter den Verhafteten. Aktionen für eine Unabhängigkeit der Region um Venedig von Rom und Süditalien haben Tradition. In Venetien ergab eine informelle Volksbefragung unlängst eine klare Mehrheit für eine Abspaltung.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.