Google beendet Streit mit US-Verlegern: Papier und Netz schließen Frieden

Der Konflikt über Google Books zwischen dem Internetkonzern und den Verlegern in den USA ist beigelegt. Ungeklärt bleibt die Klage des Autorenverbands.

Für das Projekt Google Books wurden mehr als 20 Millionen Bücher eingescannt. Bild: dpa

WASHINGTON/MOUNTAIN VIEW dapd/dpa | Das Internetunternehmen Google hat einen seit langem währenden Streit mit US-Verlegern wegen des Projekts Google Books beigelegt. Das gaben Google und der Verband Amerikanischer Verleger am Donnerstag bekannt. Die Verleger bekommen unter anderem das Recht, ihre Werke aus der digitalen Bibliothek zu entfernen, hieß es am Donnerstag. Auch können sie die Bücher zum Verkauf über die Google-Plattform freigeben.

Eine von Autoren eingereichte Klage gegen Google ist mit der nun bekannt gegeben Einigung noch nicht aus der Welt geschafft. Google hat für sein Projekt Google Books mehr als 20 Millionen Bücher eingescannt. Mit seinem Ziel, die größte digitale Buchsammlung der Welt zu errichten, zog der Internetkonzern den Zorn von Autoren und Verlegerverbänden auf sich. Sie sahen in dem Buchprojekt eine Verletzung von Urheberrechten und reichten entsprechende Klagen ein.

Ein US-Bundesrichter hatte eine umstrittene Vereinbarung zwischen dem Internetunternehmen und Autoren sowie Verlagen im März 2011 zurückgewiesen. Ein Streitpunkt dabei war die Tatsache, dass Google Bücher nur dann nicht für sein Buchprojekt einscannte, wenn der Konzern über Einwände von Autor oder Verleger informiert wurde.

Für die neue Vereinbarung ist nach Angaben von Google und dem Verlegerverband nicht die Zustimmung eines Gerichts nötig, da sie nur für diejenigen gilt, die sie unterzeichnen. Nun werden aber vermutlich schon bald mehr urheberrechtlich geschützte Bücher online erhältlich sein. Viele werden wohl über den Online-Shop Google Play zu haben sein.

Rechnung über fast vier Milliarden Dollar

Noch nicht geklärt ist die Klage der US-Schriftstellervereinigung Authors Guild. Und die könnte sehr teuer für Google werden. Die Autoren, die schon vor den Verlegern gegen Googles Digitalisierungsprojekt geklagt hatten, fordern 750 Dollar Schadenersatz für jedes urheberrechtlich geschützte Buch, das in den vergangenen acht Jahren eingescannt wurde. Ungeachtet der Klagen hat Google bislang mehr als 20 Millionen Bücher digitalisiert.

Bei vielen ist allerdings das Copyright schon abgelaufen, sodass sie nicht Gegenstand des Verfahrens sein werden. Aber auch wenn nur ein Viertel der Bücher dann angerechtet würde könnte bei einem Urteil zugunsten der Autoren eine Rechnung über fast vier Milliarden Dollar auf Google zukommen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.